Hinterland von Lissabon

Badeurlaub mit Kulturangebot? Bitteschön: In Portugal gibt es beides - und zwar an den Stränden zwischen Cascais und Estoril.

Der Blick vom Pena-Palast wandert über die weite Landschaft bis ans Meer und gibt jene Fläche frei, die es zu erobern gilt. Man nennt das 1838 erbaute Schloss nicht umsonst das ?Neuschwanstein Portugals?, obwohl es solche Vergleiche wahrhaft nicht nötig hat. Es liegt auf einer Bergspitze im Sintra-Gebirge und entpuppt sich als gelungener Stilmix aus Romantik, Neogotik und Neorenaissance, der mit maurischen Elementen durchsetzt ist. Der Erbauer des Märchenschlosses war ein deutscher Fürst, der die portugiesische Königin Maria II heiratete und sich hier eine Sommerresidenz gönnte. Heute besuchen die Sommergäste aus den Küstenorten das Traumschloss und wandeln auf den Spuren dieser Zeit. Im Sintra-Gebirge kann man nicht nur wandern, sondern auch noch die Ruinen eines alten maurischen Kastells besichtigen. In der Stadt Sintra liegt der Nationalpalast. Er war 800 Jahre lang die Sommerresidenz portugiesischer Könige. Der englische Dichter Lord Byron, der sich einmal hier aufhielt, schwärmte angesichts der Anlage vom ?Garten Eden?. Damit hatte er nicht ganz Unrecht! Die künstlich angelegte Urwaldlandschaft beeindruckt mit riesigen Eukalyptusbäumen, romantischen Gärten und hübschen Steinbrücken. Die ganze Bergregion hier ist UNESCO Weltkulturerbe.

Übernachten kann man in den Küstenorten nahe Lissabon. Geboten sind Hotels und Pensionen, die jedem Geldbeutel gerecht werden. Die Villen in Estorils und Cascais verraten, dass auch die portugiesische Oberschicht diese Region liebt! Über den gemütlichen Cafes und Restaurants, die man sich auch als Normalbürger leisten kann, schwebt der melancholische Hauch des Fado. Nirgendwo sonst in Portugal kann man Badeurlaub so gut mit Kulturerlebnissen verbinden. Es lohnt sch, auch die malerische Altstadt von Lissabon zu erkunden, die man mit der S-Bahn in nur zwanzig Minuten Fahrt vom Urlaubsort an der Küste aus erreicht.