Die zweitgrößte Stadt der argentinischen Provinz Córdoba ist der Ort Río Cuarto, der knapp 150.000 Einwohner hat; der Stadtname geht auf den Río Chocancharava zurück. Ein typischer Touristenort ist Río Cuarto zwar nicht, aber für einen Abstecher oder einen Zwischenstopp eignet sich der Ort in Zentralargentinien allemal. Wirtschaftlich ist vor allem die Landwirtschaft von Bedeutung, aber allein die vielen Studenten geben der Universitätsstadt ein modernes und vielfältiges Flair.
Zugegeben, die Architektur wirkt eher zufällig und bunt gemischt. Das Stadtbild ist geprägt von Hobbybauten und individuellen Provisorien. Grund dafür sind die früheren eher laschen Bauvorschriften. Im nördlichen Teil von Río Cuarto steht die Kirche des Ortes, die ein gutes Beispiel für die baulichen Sünden der Vergangenheit ist. Zwischen den rosa Mauern, den grünen Fensterrahmen und verspielten Ornamenten kann sich jeder Besucher hier seine eigene Meinung bilden.
Weitere interessante Bauelemente sind beispielsweise Wendeltreppen, bemalte Flachdächer oder auch glaslose Bullaugen. Wie auch immer, feststeht, dass Río Cuarto seine Gäste wohl polarisiert. Einige halten die Stadt für Postmodern und innovativ, für andere ist es die hässlichste Stadt der Welt. Wer Interesse an Architektur hat, sollte aber einen kurzen Stopp einlegen, wenn sich die Möglichkeit bietet.
Einen weiteren Zwischenstopp sollte man unbedingt beim 1933 eröffneten Museum der schönen Künste „Municipal Museum of Belles Arts“ einlegen. Den Gast erwarten hier unzählige Exponate wie Fotos, Gemälde, Radierungen und Skulpturen.