Albury ist eine kleine und touristisch relativ uninteressante Stadt, deren größte Besonderheit ist, dass sie einen Zwilling hat. Nur durch einen Fluss namens Murray getrennt, liegt am anderen Ufer Wodonga. Genau gesagt, Bildet der Murray die Grenze zwischen den australischen Bundesstaaten New South Wales und Victoria. Es lag nahe, beide zusammen zu einer Stadt zu ernennen und dies tat man auch kürzlich.
Langeweile muss man hier nicht schieben, es sind gute Pubs und Restaurants geboten, ein Botanischer Garten wartet auf Besucher und auch die Umgebung bietet interessante Ausflugsmöglichkeiten, die Backpacker anziehen. Man kann von hier aus ideal zum Urlaub in die Schneeberge oder das Hochland beider Bundesstaaten aufbrechen. Auch die Weinberge um Rutherglen sind ein Ausflugsziel. Ansonsten ist Albury eher eine Zwischenstation auf dem Weg nach Melbourne oder Syndey. Der Ort hat 45.000 Einwohner, doch im Ballungsraum um die Zwillingsstädte leben 100.000 Menschen. Geplant waren eigentlich fünfmal soviel.
Die ersten Europäer siedelten nach der „Entdeckung“ ab 1830 im Lebensraum der Aborigine. Albury lebte alsbald recht gut von den Zöllen, die man nach der Grenzziehung kassieren konnte. Der Weinbau in der Region geht auf deutsche Einwanderer zurück. Die Rolle von Albury ist es, die wichtigen Küstenstädte wirtschaftlich zu entlasten. Neuere Industrieansiedlungen haben dafür gesorgt, dass der Ort auch heute wohlhabend und nicht von der Landwirtschaft abhängig ist. Vielleicht ist Albury nicht als Urlaubsort geeignet, bietet jedoch genug Sehenswertes für einen netten Tag auf der Durchreise.