Einige Kilometer westlich von Sucre liegt die rund 220.000 Einwohner zählende Stadt Oruro. Sie existiert seit 1606, ist die sechstgrößte Stadt des südamerikanischen Landes und ist von enormer Bedeutung für die Wirtschaft (Bodenschätze), für den Handel (Verkehrsknoten) und – wegen seiner fast unüberschaubaren kulturellen Vielfalt – auch für den Fremdenverkehr.
Schon das Angebot an kulturellen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten ist hier wesentlich größer als in anderen bolivianischen Orten vergleichbarer Größe. Der Grund dafür liegt hauptsächlich in den vorhandenen Bodenschätzen (vor allem Zinn) und dem damit verbundenen Abbau, der Transport und der Weiterverarbeitung. In direktem Zusammenhang mit dem begehrten Zinn stehen in Oruro insbesondere das Bergbaumuseum („Museo Minero del Socavón“), das nur über die darüber liegende Kirche zu erreichen ist, das „Mineralienmuseum“ („Museo Mineralógico“), der religiöse Tempe. „Santuario del Socavón“ und das „Museo Simón I. Patiño“ (ein Wohnhaus in dem der s. genannte „Zinnbaron“ Simón Ituri Patiño [1862 – 1947] lebte). Darüber hinaus findet sich in Oruro noch eine beachtliche Anzahl weiterer lohnenswerter Bauwerke, von denen die Kirchen „San Miguel“ und „Santo Domingo“, das Nationaldenkmal „Faro de Conchupata“ und das Wallfahrtsmuseum am „Portada del Beaterio“ wohl die Wichtigsten sein dürften.
Wer sich stattdessen lieber für Natur und Umwelt begeistert, der kann sich in Oruro am Zoologischen Park („Parque Zoológico“), am Nationalmuseum für Anthropologie oder am Archäologie („Museo Nacional de Antropología . Arqueología“) erfreuen.
Etwas außerhalb der Stadt erfreuen sich vor allem die „Kirche von Yarvicoya“ (Provinz Cercado) sowie die nahe gelegenen Überreste einer kolonialen Bergbausiedlung größer Beliebtheit bei den Besuchern.