In einer Entfernung von knapp 100 km zum Schwarzen Meer im südöstlichen Teil Bulgariens liegt die 91 km² große und 86.250 Einwohner zählende Ortschaft Jambol (auch Yambol). Jambol ist gleichzeitig – wie fast überall in Bulgarien – die Hauptstadt des gleichnamigen Verwaltungsbezirkes (= Oblast). Der Fluss Tundscha, der den Ort heute an drei Seiten umfließt, war wohl auch der Hauptgrund für die Entstehung von Jambol. Erste Siedlerspuren in dem fruchtbaren und grünen Tal reichen bis in die Bronzezeit zurück und deuten darauf hin, dass Jambol schon immer vor allem landwirtschaftlich genutzt wurde.
Zu dieser Zeit existierte in der Nähe von Jambol noch eine thrakische Königsstadt namens Kabile, die später an die Römer ging und dann von den Awaren schließlich niedergebrannt wurde. Als offizieller „Gründungsvater“ von Jambol gilt heute allerdings der römische Kaiser Diokletian (238 – 315), der während eines Zwischenstopps 293 hier eine Stadt gründete. 1373 überfielen die Osmanen den Ort und hinterließen zahlreiche Bauwerke osmanischer Kultur, bevor die Stadt 1878 von den Türken befreit wurde.
Glücklicher Weise haben die wichtigsten Bauwerke von Jambol die wechselvolle Geschichte weitgehend unbeschadet überstanden. So gelten die gut erhaltenen historischen Kirchen „Sweti Georgi“ und „Sweta Troiza“ (= Hl. Dreifaltigkeit) heute als die Highlights einer Stadtentdeckung. Nicht minder interessant sind aber auch der „Hl. – Alexander – Newski –Schrein“ auf dem Berggipfel Bakadschik, das Historische Museum von Jambol (mit archäologischen Funden und eine volkskundliche Sammlung aus der Region), die Ikonostase (überdachter Basar) oder auch die ortseigene Kunstgalerie, die zu den reichsten Galerien des ganzen Landes zählt.
Ein Observatorium, ein Planetarium, ein Dramatisches Theater und ein Puppentheater runden das vielfältige Angebot an Sehenswürdigkeiten in Jambol ab. Und zum Ausspannen nach dem Stadtrundgang bietet sich der Hügel Borovez an. Hier findet der erschöpfte Urlauber Ruhe, Entspannung und Erholung inmitten der Natur.