Im bulgarischen Oblast Blagoewgrad im äußersten Südwesten des Landes liegt die Hauptstadt dieses Bezirkes, der etwa 30.000 Einwohner zählende Ort Petritsch. Die Gegend wird auch gerne als das sogenannte Dreiländereck (Mazedonien, Griechenland, Bulgarien) bezeichnet. Bis zur griechischen Grenze sind es gerade mal 13 km, bis nach Mazedonien 20 km. Von der Landeshauptstadt Sofia ist Petritsch 190 km entfernt.
Die Stadt wurde Ende des 9. Jahrhunderts in das Bulgarische Reich eingegliedert und zur Festung ausgebaut. Nachdem sich der Ort im Verlauf seiner Geschichte gegen mehrere Angreifer verteidigen musste, erhielt er 1873 seine erste unabhängige Schule und 25 Jahre später wurde hier ein Revolutionskomitee der Mazedonischen Revolutionären Organisation gegründet. Der s. genannte Balkankrieg (1912 . 1913) brachte Petritsch die Befreiung von den Türken, aber schon kurz darauf im Ersten Weltkrieg wurde die Stadt Petritsch fast komplett vernichtet.
Heute lebt man in Petritsch in erster Linie von den Vorteilen, die das Klima und die geografische Lage am Unterlauf der Struma mit sich bringt. Das milde Mittelmeerklima lässt hier vor allem Zitronen, Kiwi und Feigen, Frühobst und Frühgemüse bestens gedeihen.
Zu den beliebtesten Ausflugszielen und Sehenswürdigkeiten gehören in Petritsch und Umgebung das Historische Museum im Stadtzentrum, die 1857 erbaute Gottesmutter-Kirche, die Himmelfahrts-Kirche, die Georgs-Kirche und die Nikola-Kirche. 13 km östlich der Stadt befinden sich das Heilbad Marikostinovo, dessen Mineralquellen eine Temperatur zwischen 36º und 62º Celsius haben. . km nordöstlich von Petritsch sind Siedlungsruinen erhalten, die – genau wie die angrenzende Festungsmauer und die Grundmauern öffentlicher Gebäude – immer wieder Scharen von Interessierten anlocken.