Der bulgarische Ort Russe mit seinen etwa 169.000 Einwohnern liegt im Norden des Landes an der Donau in unmittelbarer Nähe zum rumänischen Nachbarn, mit dem Russe durch die Giurgiu – Russe . Freundschaftsbrücke verbunden ist. Russe ist als Industrie-, Wirtschafts- und Handelsort nicht nur von wirtschaftlicher Bedeutung, es ist auch das politische und kulturelle Zentrum Nordbulgariens. Die Wurzeln von Russe liegen im 3. Jahrhundert v. Chr. bei den Römern, die hier die Grundlage für eine Hafenstadt zu Verteidigungszwecken schufen. Vor etwa 1.500 Jahren bildete sich südlich dieser Hafenstadt noch eine kleine Siedlung heraus, die später mit der Hafenstadt verschmolz und es entstand ein Ort, der neben seiner wirtschaftlichen Rolle auch strategisch wichtig war für ganz Nordbulgarien.
Die Eisenbahn, die Donauschifffahrt und der Orient – Express ließen Russe weiter an Bedeutung und Einfluss gewinnen. Heute lebt die Industriestadt Russe vorrangig von der Produktion und der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse (Zuckerrüben, Weintrauben) sowie vom Maschinen- und dem Bootsbau. Das heutige Russe ist reich an traditionellen und gut gepflegten Bauwerken, die in erster Linie auf die Epochen des Barock und der Renaissance zurückgehen. Vor allem im Zentrum des Ortes findet man derartige Zeitzeugen wie beispielsweise die Gemäldegalerie, die Bezirksbibliothek, die Musikschule, das Volkstheater oder auch das Gerichtsgebäude von Russe.
Ferner kann der Besucher das Denkmal der Freiheit bewundern oder sich in den vielen Museen der Stadt (Verkehrsmuseum, Kunstgalerie, Naturwissenschaftliches Museum, Historischen Museum) einen weiterführenden Überblick über die Geschichte und die Wurzeln des Ortes verschaffen. Aber auch den Fernsehturm, das Schauspielhaus oder die Oper von Russe lohnen einen Abstecher, wenn man Russe umfassend kennen lernen möchte.