Etwas nördlich, aber nur unweit der bulgarischen Hauptstadt Sofia liegt der Ort Wraza (auch: Vratsa). Die 63.400 Einwohner zählende Ortschaft befindet sich direkt am Beginn des Balkangebirges, unterhalb von aufragenden Berggipfeln und Gebirgsformationen. Erst vor wenigen Jahren wurden hier bei archäologischen Ausgrabungen Schmuckstücke und andere Artefakte gehoben, mit deren Hilfe man das Alter des Ortes auf etwa 5.500 Jahre datieren konnte. Erste schriftliche Hinweise auf Wraza finden sich dagegen erst im 6. Jahrhundert. Die Stadt stand lange Zeit unter osmanischer Verwaltung, bis sie sich im 19. Jahrhundert endlich selber befreien konnte. Heute ist Wraza als Hauptstadt des gleichnamigen Oblast (= Bezirkes) vor allem eine Industriestadt der Zement- und Textilindustrie sowie ein beliebtes Reiseziel.
Die meisten Besucher verzeichnet in Wraza die Ruine der ehemaligen Stadtbefestigung aus dem 17. Jahrhundert. Darüber hinaus hat die Stadt aber beispielsweise auch noch ein Kapitänshaus, ein historisches Museum und einen Uhrenturm zu bieten. In eben diesem Uhrenturm befindet sich ein weiteres, gut sortiertes Museum über die Geschichte und die Bräuche des Ortes.
Für Erkundungen bzw. Wanderungen in die Umgebung empfehlen sich als mögliche Ziele vor allem die 16 km entfernte Tropfsteinhöhle „Ledenika“ mit ihren wunderbaren Felsbildungen sowie einem unterirdischem Konzertsaal und einem See. Auch das fast 10 . hohe Bronzedenkmal des Dichters und Befreiungskämpfers Christo Botew (1848 . 1876), der am 20. Mai 1876 im Wraza-Gebirge fiel, lohnt ein oder zwei Blicke durchaus, ebenso wie der Hügel Kaleto.