In der Geschichte Chiles gab es viele unterschiedliche Kulturen, die dem Land und somit auch seiner Küche im Laufe der Jahrhunderte einen Stempel aufgedrückt haben. Ursprünglich war das Land von indianischen Ureinwohnern besiedelt, wurde dann von den Spaniern erobert und auch andere europäische Einwanderer prägten den Speiseplan Chile maßgeblich mit. Dazu kommen – bedingt durch die vielen Klimazonen – die unterschiedlichsten Früchte, Gewächse und Gewürze. Alle diese Umstände haben Chile zu einer der reizvollsten und vielfältigsten Küchen der Welt verholfen.
Bei einer Küstenlänge von fast 6.500 km liegt es auf der Hand, das in der chilenischen Küche vor allem Fisch und Meeresfrüchte verarbeitet werden. Frischer Fisch ist hier also allgegenwärtig, ein Überbleibsel der Indianer. Eine Vermischung von indianischen mit spanischen Rezepten findet man vor allem bei der Zubereitung von Fleischgerichten. Dabei werden insbesondere Rindfleisch und Hühnerfleisch verwendet, wobei die Zubereitung auf dem Grill im Vordergrund steht. Eine Mahlzeit mit gegrilltem Fleisch ist in Chile sowohl kulinarisch wie auch gesellschaftlich von besonderer Bedeutung, weil dazu meistens Familien, Freunde und Nachbarn zusammen kommen. Als Beilage werden in der Regel Obst oder Gemüse serviert, die je nach Region erheblich variieren können.
Seit dem Ende der Militärdiktatur 1989 kann man eine grundlegende Veränderung auf den chilenischen Speisezetteln erkennen, weil die ohnehin schon vielfältige Küche sich weiter international öffnet, was sich auch an den Kochtöpfen und Pfannen niederschlägt.
Mit Kräutern und Gewürzen gehen die Chilenen nicht s. großzügig um wie andere südamerikanische Köche (Mexiko, Peru), was ebenfalls auf die unglaubliche Vielfalt der Zutaten zurückzuführen ist.
Zu den beliebtesten Speisen der Chilenen gehören beispielsweise und „Chupes“ (Fleisch- oder Fischeintopf), „Arroz con pollo“ (Huhn mit Reis), „Pastel de choclo“ (eine Gemüse-Fleisch-Oliven-Eier – Pastete) und natürlich das chilenische Nationalgericht „Empanadas“ (gefüllte Teigtaschen mit Hackfleisch, Oliven und Eiern). Bei den beliebtesten Gewürzen haben vor allem Zwiebeln, Petersilie, Koriander, Chili und Knoblauch die Nase vorn.
Getrunken wird in Chile viel Wein, der auch im eigenen Land angebaut und hergestellt wird. Auch Bier ist sehr beliebt, aber das Nationalgetränk der Chilenen ist zweifellos „Pisco“, ein aus destillierten Trauben hergestellter Wein sowie der sehr süße Branntwein „Chicha“.