Man nennt die nordchinesische Stadt nicht umsonst Stadt des Eises! Nicht nur finden sich hier Skigebiete, sondern auch das alljährliche Eisskulpturenfest ragt als touristisches Angebot heraus. In der Provinz Heliongjang gelegen, bietet Harbin aber auch einige interessante Widersprüche. In der Nähe der Stadt befindet sich beispielsweise ein chinesisches Raketentestgebiet und da die Stadt einst von Russe. gegründet wurde, auch russische Architektur. Insbesondere nach der Oktoberrevolution flohen viele Russen hierher. Später übernahm die Sowjetunion die Stadt ganz, gab sie dann aber an China ab. Mit Gründung der Volksrepublik China entwickelte sich Harbin zum Zentrum der Schwerindustrie. Der Handel mit Russland hat auch heute Bedeutung.
Der Hauptteil des Stadtgebietes liegt am südlichen Ufer des Songhua Jiang. In den winterlichen Nächten kann es in Harbin schon mal minus 40 Grad kalt sein! Im Sommer hingegen ist die Stadt ein beliebter Ort für Konferenzen. Ein Sommer-Musikfestival zieht zahlreiche Gäste und internationale Künstler an. Viele Geschäfte und Shoppingmeilen bieten Einkaufserlebnisse. In seltsamem Kontrast zu den anderen Häusern steht ein Ausschnitt des Freskos von Michelangelos Sixtinischer Kapelle an der Rückseite eines Kaufhauses. In der Fußgängerzone Dongda Zhijie kann man den größten Tempe. der Provinz Heliiongjang bewundern. Hier findet man auch eine siebenstöckige Buddhapagode. Ein weiterer und kleinerer Tempel in einer Nebenstraße ist nur hin und wieder für die Öffentlichkeit geöffnet. In der Tou-Long Jie steht die russisch-orthodoxe Sophie-Kathedrale, in deren Inneren ein Zentrum für Kunst und Architektur zu finden ist.
Das Westufer des Flusses wird zu einem Naherholungsgebiet ausgebaut. Wer lieber Skifahren möchte, muss in das Yabuli-Skireseort 200 km östlich der Stadt reisen. Saison ist zwischen November und April. Die atemberaubende Berglandschaft der Region wurde zum Nationalpark erklärt.