Urlaub in Hotan

Hotan dürfte in unseren Breiten aus dem Fernsehen bekannt sein – allerdings unter dem Namen Khotan. Die Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks in der Provinz Xinjiang war vom 1.-10. Jahrhundert nach Christus Hauptstadt eines bedeutenden Reiches und einer der wichtigen Orte auf der Seidenstraße. Wollte man von China nach Europa, kam man an Hotan nicht vorbei. 

Reise in Hotan ´s Vergangenheit 

Die frühe Geschichte des Ortes liegt im Dunkeln. In alten Dokumenten wir erst das Reich von Hotan im 1. Jahrhundert benannt. Damals hatte es bereits eine Vormachtstellung über Yarkand und Teile des westlichen Tarimbeckens erzielt. Da man chinesischen Militärschutz in Anspruch nahm, zahlte man Tribut nach China. Seinerzeit gab es bereits zahllose Klöster, denn der Buddhismus hatte sich schnell über die Seidenstraße ausgebreitet. Tibeter und Chinesen gleichermaßen hatten ein strategisches Interesse an Hotan und eroberten es im Wechsel im 9. Jahrhundert. Danach kamen Turkvölker und Mongolen. Es war Sir Aurel Stein, der zu Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten Grabungen ausführte und auf zahllose historische Artefakte stieß. Man fand die Reste der alten Hauptstadt Yotkan und weitere religiöse Baukomplexe wie Stupas, Tempelanlagen und Wohnbauten. Wie in Dunhuang auch, wurden auch hier wichtige religiöse Texte in verschiedenen Sprachen gefunden. Nordöstlich von Hotan liegt in der Wüste Taklamakan die alte Klosterstadt Rawa. Vihara, die an ähnliche Anlagen der Ghandara-Kultur in Peschawar erinnert. 

Die Umgebung von Hotan  

Das Wetter in dieser Gegend Xinjiangs kann sehr extrem sein, Sandstürme sind keine Seltenheit. Man muss die Oase daher auch heute mit Chinapappelwäldern schützen. Die Wurzeln dieses Baumes können bis zu sechzig Meter tief in die Erde reichen, sie halten s. den Boden fest. Die Sandstürme haben auch zahlreiche der Buddhafiguren geschliffen, die Sir Aurel Stein noch halbwegs intakt vorgefunden hatte. Zahllose buddhistische Relikte fand man auch im Ruinenfeld einer nahe gelegenen Karawanenstation, die zugleich eine Klosteranlage war. Stein ließ zahlreiche Funde in das Britische Museum abtransportieren. Bedeutend war Hotan auch wegen seiner Jadefunde.