Kaifeng ist eine eher kleine Stadt im chinesischen Henan, gelegen zwischen Shanghai und Xi’an. Doch schon vor der Tang-Dynastie im 7. Jahrhundert hatte sie Hauptstadtstatus und diente auch in der weiteren Geschichte mehrfach als Hauptstadt von Kaiserreichen. Zu bestimmten Zeiten lebten eine Million Menschen hier – weitaus mehr als heute. Im Laufe eines Gemetzels gegen die Mandschuren im Jahre 1644 öffnete man die Deiche des höher gelegenen Huang He und opferte die Stadt. 300.000 Menschen kamen damals um und Kaifeng erholte sich niemals mehr von diesem Schlag. Eine Typhusepidemie dezimierte die Bevölkerung weiter. Auch zahlreiche alte Sehenswürdigkeiten versanken in den Fluten. Bis 1843 baute man die Stadt neu auf.
Heute ist Kaifeng aus anderen Gründen bekannt: es ist der Ort in China mit den meisten Juden. Zu sehen gibt es aber doch noch einiges. Der Tempe. des kaiserlichen Ministeriums ist die wichtigste Sehenswürdigkeit. Er stammt aus dem Jahre 555 und war damals einer der wichtigsten chinesischen Tempel überhaupt. Nach der Flut baute man ihn wieder auf. Die einstige Prachtmeile der Stadt mit ihren wunderschönen roten Häusern lohnt sich ebenfalls. Man stößt beim Weitergehen auf einen Weg, der von Teichen und Inseln mit Pagoden gesäumt ist – hier kommt man zum ebenfalls roten Drachenpavillon, der auf den Resten eines ehemaligen Kaiserpalastes angelegt wurde. In der Nähe finden sich die Eisenpagode als älteste Pagode der Stadt und viele Parks. Wer gerne Karpfen isst, sollte dies in Kaifeng tun. Es ist die lokale Spezialität.