Die Hauptstadt der chinesischen Provinz Gansu heisst Lanzhou. Der Ort liegt am Oberlauf des Flusses Huang He und wirkt insbesondere im Winter eher trist und öde. Die alte Stadt hat sich längst zu Gunsten von Plattenbauten und Hochhäusern verabschiedet. Die Luftverschmutzung aufgrund des üblichen Heizens mit Kohle ist ebenfalls unübersehbar, insbesondere im Winter. Statt umweltbewusster zu haushalten, sprengt man zuweilen in den Bergen ein Loch in die Smogschicht. Sitten sind eben verschieden!
Früher war Lanzhou eine wichtige Stadt an der Seidenstraße. Man nannte sie auch die „Goldstadt“. Dschingis Khan zu Ehren soll die heute noch aufzufindende Pagode im Park der Weißen Pagode errichtet worden sein. Sie hat sieben Stockwerke und bietet einen Ausblick auf dem Gelben Fluss, der seinen Namen den Lößschichten verdankt, die seine Wasser Trübgelb färben. Auch Marco Polo konnte etwas über Lanzhou berichten. Er schrieb von einem regen Handelsplatz und gutem Obst. Heute kann man im Provinzmuseum der Stadt einiges über Kultur und Historie der damaligen Zeit lernen.
Der Berg der Jadequellen erhielt seinen Namen wegen verschiedener Quellen in seinem Inneren. Zahlreiche Tempe. ziehen sich um ihn herum. Besuchen sollte man den Chingquing Tempel aus der frühen Ming Dynastie. Das Bingling Kloster ist eine buddhistische Tempelanlage, die sich in Höhlen außerhalb Lanzhous erstreckt. Es stammt aus der Tang-Dynastie.
Nur hier bei Bingling konnte man damals den Gelben Fluss überqueren. So schuf man an dieser Stelle ca. 180 Grotten mit Wandgemälden und verschieden großen Statuen. Eine der ältesten buddhistischen Schriften fand man hier auch. Sie stammte aus dem Jahre 420.
Besuchen kann man auch den Jiayuguan Pass, der der Beginn der Chinesischen Mauer ist. Auch dieser Ort liegt im s. genannten Hexi-Korridor und man findet auch hier zahlreiche Hinterlassenschaften aus den Zeiten, als die Seidenstraße noch voller Handelskarawanen war.