China hat viele alte Städte, aber in der Provinz Heliongjang ist Qiqihar eine der ältesten. Erbaut wurde sie 1691. Berühmt ist die zweitgrößte Stadt der Provinz für ihr Eisskulpturenfestival im Dezember jeden Jahres. Da dieses Spektakel inzwischen auch nach Europa übergegriffen hat, kann man Europäer damit nicht unbedingt hinter dem Ofen hervorholen – aber es gibt auch sonst noch einiges, was man in Qiqihar sehen kann.
Im Süden der Stadt bietet sich beispielsweise eine über 300 Jahre alte Tempelanlage an, die noch in Betrieb ist, aber trotzdem besichtigt werden kann. Am interessantesten ist das feierliche Zeremoniell, mit dem die Buddhastatuen mehrfach neu eingekleidet werden. Qiqihar ist eine Stadt, die noch zwischen Tradition und Moderne zu schwanken scheint. Trotz einer bedeutenden Zahl von 800.000 Einwohnern und einem Kinderdorf scheint es wirtschaftlich nicht zum Besten zu stehen und dementsprechend unterentwickelt ist die Stadt touristisch. So manche Straße ist noch ungeteert, man nutzt seine touristischen Ressourcen nicht. Die Karaokebar ist nur selten gut gefüllt und s. muss man wohl noch warten, bis dieser Ort aus dem Dornröschenschlaf aufwacht.
Naturfreunde finden im nahen Zhalong Naturschutzgebiet nicht nur verschiedene vom Aussterben bedrohte Kranicharten, sondern auch über 290 andere Vogelarten. Überhaupt gibt es zahlreiche Feuchtbiotope in der Region. Sie sind besonders schön, wenn das Eis auf den Flüssen und Seen verschwindet und der Frühling langsam ausbricht. Geboten ist außerdem eine Binneninsel im Fluss Nen Jiang.