Ürümqi gehört auch zu jenen Orten der Welt, die unter verschiedenen Namen und Schreibweisen bekannt sind. In unseren Breiten ist der Name Urumtschi bekannt, die hier lebenden Uiguren schreiben den Ortsnamen jedoch Wulumuqi. Bis 1954 nannte man die Stadt Dihua. Auf jeden Fall ist der Ort die Hauptstadt der Autonomen Region Xinjiang in China und der wichtigste Ort in der Dsungarei. 2,2 Millionen Einwohner zählt die Stadt mittlerweile. Dass es auch die am weitesten von Meer entfernte Großstadt der Welt und eine der entlegensten Regionen Chinas ist, hat da nur eine kleinere Bedeutung. Selbs. mancher Chinese kennt diese Region seines Landes nicht! Größere Bedeutung hat die Industrie und Windkraftwirtschaft, die man hier betreibt. Mai bis Oktober ist die ideale Reisezeit für diese Region Chinas.
Urumqi ist eine Stadt reger Bautätigkeit, deren Wahrzeichen ein Baukran sein könnte. Der Anschluss an die Moderne wird hier im Zeitraffer versucht. Dass dabei nicht auf Schönheit geachtet wird, versteht sich fast von selbst. Das Museum der Stadt zeigt Mumien, die man in der trockenen Umgebung fand. Der International Basar in der Innenstadt verlockt zum Shoppen. Man besucht außerdem meistens den Himmelssee, der außerhalb der Stadt liegt und den Hong Shan Berg. Dominiert wird die Region von der Wüste Taklamakan, die schon in Zeiten der Seidenstraße gefürchtet war. Andererseits liegen an ihrem Rand die bedeutenden Oasenstädte, die auch heute noch zu den beliebten Touristenzielen gehören.
Für China ist diese entlegene Region allerdings auch ein Problemfeld, da der erstarkende Fundamentalismus der Muslime auch hier zu spüren ist. Reiche Bodenschätze und ein Versuchsgelände für Atomtests am See Lop Nor gehören zu den gern verschwiegenen Besonderheiten.