Xining liegt in einem Gebiet, das man mit der ehemaligen tibetischen Provinz Amdo gleichsetzen kann. Heute rechnet man diese Region zur chinesischen Provinz Qinghai, zu der auch die nördliche Ebene Tschangtang und das wüstenartige Tsaidambecken gehören. Hier gibt es auch den größten Salzsee Chinas, den die Tibeter Ko Ko Nor nennen, sowie zahlreiche Bodenschätze. Die Provinzhauptstadt Xining gilt seit jeher als Tor nach Tibet und Zentralasien. Der Ursprung der heutigen Stadt war eine chinesische Garnison der Han-Zeit im 2. Jahrhundert vor Christus.
Die Provinz erlebte zahlreiche Völkerwanderungen und kriegerische Auseinandersetzungen seitens der Mongolen oder Han. Mittlerweile hat sich Xining zu einem modernen Wirtschaftszentrum entwickelt, in dem einem neben den hier lebenden Han-Chinesen die tibetischstämmigen Bewohner auffallen. Interessant ist auch, dass man ausgerechnet hier Tulpen anbaut. Wer zwischen Mai und Oktober hier ankommt, erlebt eine blühende Stadt mit über 2.000 jähriger Geschichte, in der zahlreiche ethnische Minderheiten leben. Mongolen, Tibeter, Kasachen und Mandschuren erkennt man an den unterschiedlichen Gesichtern. Xining war einmal ein wichtiger Posten an der berühmten Seidenstraße.
Naturerlebnisse wie der Ko Ko Nor See und das berühmte Kloster Kumbum sind als Besichtigungsziele hervorzuheben. Das Kumbum Kloster ist fast 400.000 Quadratmeter groß und umfasst mehr als 4.500 Räume. Es ist berühmt für seine Wandmalereien und das traditionelle tibetische Fes. der Butterskulpturen. Die Pilgerscharen sind auch heute noch beeindruckend. Wer nicht nach Tibet reisen kann, sollte nach Xining kommen. Die Stadt ist wegen der angenehmen Temperaturen bei den Chinesen als Sommerfrische beliebt.