Lingen liegt im Westen Niedersachsens, nahe der Grenze zu den Niederlanden. Mit 53.000 Einwohnern ist es eine mittelgroße Stadt im Emsland, die eine Altstadt ihr Eigen nennt und bereits 975 in alten Urkunden erwähnt wurde! Damals übertrug Kaiser Otto der Zweite dem Bischof von Osnabrück Lehen in dieser Gegend. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts war aus der winzigen Siedlung bereits eine Art Stadt geworden und 1394 bastelte man bereits an einem Stadtwappen. Wie viele andere Städte Deutschlands auch, brannte Lingen im Jahre 1548 in großen Teilen nieder und musste anschließend wieder aufgebaut werden. 1554 richtete man eine kaiserliche Poststation ein. Die heute noch existierende Alte Posthalterei wurde erst 1653 hinzugefügt. Die weitere Geschichte blieb bunt und schwierig. In einem Wirbelsturm wurden 1927 viele der historischen Häuser beschädigt und die Reichspogromnacht 1938 stand dem in nichts nach. Doch es waren auch hier die Siebziger Jahre, die die Stadt baulich am Meisten veränderten.
Urlauber sollten am Marktplatz ihren Rundgang beginnen. Das historische Rathaus von 1555 gilt als das Wahrzeichen der Stadt. Daneben steht die bereits erwähnte Alte Posthalterei, ein zweigeschossiges Fachwerkhaus mit Walmdach. Von 1653 bis 1851 war hier Lingens Post, heute ist das Gebäude eine Gaststätte. Zu den Giebelhäusern am Markt zählt auch das Haus der Kivelinge von 1583, das eines der ältesten Bürgerhäuser Lingens ist. Östlich des Marktplatzes liegen die Universität und die Kreuzkirche, die 1733 bis 1737 gebaut und 1888 im neuromanischen Stil erweitert wurde. Als schönste Straße der Stadt grüßt die Burgstraße, wo auch das Heimatmuseum angesiedelt ist. Der Pulverturm nördlich des Marktplatzes ist als letztes Relikt der im 17. Jahrhundert abgetragenen Festung Lingens zu nennen. Er stammt aus dem späten Mittelalter.