Zu Meissen fällt wohl jedem halbwegs gebildeten Menschen unweigerlich das Meissener Porzellan ein. Doch die tausendjährige Stadt hat weitaus mehr zu bieten als nur dem Erfinder des weißen Goldes, der eigentlich auf der Suche nach ganz anderem Gold gewesen war. Damals waren viele Alchemisten auf der Suche nach dem Reichtum und man kann anhand eines Stadtbesuches in diese Zeit eintauchen! Meissen liegt nicht weit entfernt von Dresden an der Elbe schöner Auen. Die älteste Porzellanmanufaktur Europas mit ihrer Schauwerkstatt muss man besucht haben, auch wenn ostdeutsche Ziele den Welt erfahrenen Wessie-Urlaubern immer noch zweitklassig vorkommen. In Meissen muss sicher noch einiges saniert werden – doch Meinungen und Vorurteile kann man jederzeit und ohne große Kosten sanieren.
Die Schönheit Meißens beeindruckt auch ohne vollständige Sanierung durch das geschlossene Stadtbild. Immerhin ist Meissen eine der am Besten erhaltenen Städte der Region! Hoch oben über der Stadt begrüßen der gotische Dom, die Albrechtsburg von 1485 und das Bischofsschloss die Besucher. In der Burg richtete August der Starke im Jahre 1710 eine Manufaktur ein, in der ein gewisser Herr Böttcher in seinem Auftrag herumwerkelte, um des starken August Wohlstand zu mehren. Es ist eine Gegend, in der man seit vielen Jahrhunderten Weinanbau betreibt. Die Bürgerhäuser versammeln sich um den Marktplatz, wie es seit Jahrhunderten üblich war. Gotik und Renaissance herrscht vor. Das Rathaus mit seinem steilen Dach fällt auf. Es stammt aus dem Jahre 1472. Enge und verwinkelte Gassen entführen einen zur Frauenkirche, die durch das erste Porzellanglockenspiel Furore machen konnte. Ganz in der Nähe der Kirche steht ein altes Tuchmacherhaus mit einer historischen Schänke. Hier finden sich zahlreiche Gegenstände aus dem berühmten Porzellan. Außerdem auch zahlreiche Kuriositäten, die einen fast an ein Museum erinnern. Ja, Meissen ist durchaus eine Reise wert.