Man glaubt gar nicht, wie viele Fachwerkhäuser es noch in Deutschland gibt und wie viele gut erhaltene Altstädte uns die Gelegenheit geben, uns mit der Vergangenheit zu verbinden. Trotz zweier Weltkriege ist noch viel Erlebenswertes erhalten geblieben. Das ist ein Wunder! Auch in Schmalkalden im Südwesten Thüringens stehen noch fast 90 . der Häuser aus spätmittelalterlichen Zeiten, denn der Ort wurde bereits im Jahre 874 urkundlich erwähnt. Im Jahre 1118 erhielt man bereits Stadtrechte und an den Häusern lässt sich ablesen, dass Wohlstand kein unbekanntes Wort war in Schmalkalden. Der Grund: hier gab es Eisenerzvorkommen und dadurch konnten sich die Schmiede, wenn sie geschickt genug waren, mit Eisenwaren etablieren. Diese konnte man bis weit über die Stadt hinaus verkaufen. Später wurde die Stadt durch den 1531 geschlossenen schmalkaldischen Bund bekannt und durch einen schmalkaldischen Krieg unrühmlich erwähnt.
Sehenswert sind heute die spätgotische Stadtkirche St. Georg, das historische Rathaus und das Schloss Wilhelmsburg aus der Spätrenaissance, das 1530 erbaute Lutherhaus und der Hessenhof mit einem weltlichen Illustrationszyklus aus dem 13. Jahrhundert. Das älteste Haus in Schmalkalden steht in der Weidebrunner Straße 13 und wurde um 1369 erbaut. Dass Martin Luther auch einst in der Stadt weilte, kann man an einer Bekenntnisschrift aus dem Jahre 1537 erlesen, in der er sich zur evangelischen Kirche bekannte. Damit bestätigte er deren Abspaltung vom römischen Papst. Wer nicht s. auf Geschichtliches steht, der kann auf Wanderungen durch den nahen Thüringer Wald die Gegend kennen lernen.