Schon im Jahre 1857 hatte man sich zur Porzellanstadt weiter entwickelt. Zu verdanken war das einem gewissen Lorenz Hutschenreuther, der die erste Porzellanfabrik baute. Seine Pioniertat bestand darin, dass er erstmals eine industrielle Herstellung von Porzellan einführte. So konnten sich auch ganz normale Bürger das weiße Gold leisten und sein Siegeszug begann! Weitere Porzellanfabriken folgten, unter anderem eine von Rosenthal. Im Laufe der Zeit fusionierten sie dann und übrig blieben Rosenthal, Hutschenreuther und Villeroy & Boch. Große Namen in einer relativ kleinen Stadt!
Zu besichtigen ist heute allerlei rund um das Porzellan – von Museen über Steinbrüchen bis hin zu historischen Lokschuppen mit Originalfahrzeugen. Das Porzellangässchen aus 55.000 farbigen Porzellanfliesen ist eine Sehenswürdigkeit, eine in Porzellan dargestellte Stadtgeschichte am Welzelhaus eine andere. Selbst das Glockenspiel ist aus Meissner Porzellan! Die Selb Stadtkirche hat allerdings eine bemerkenswerte barocke Orgel ganz ohne Porzellan. Die Fabrikfassaden der Rosenthal AG wurden von Künstlern wie Friedensreich Hundertwasser gestaltet. Interessant ist noch das Schloss Erkersreuth in Rokokostil.
Dass man in Selb auch zahlreiche Freizeitmöglichkeiten hat, sollte hier erwähnt werden. Im Winter kann man im Fichtelgebirge Ski fahren, im Sommer wandern. Die Selber Kunstnacht, Filmtage, Bürgerfeste, das Selber Wiesenfest und der große Porzellanmarkt beim Porzellanerfest sind angesagte Stadtfeste.