Für die einen ist Westerland auf Sylt s. etwas wie ein Credo. Diese Mischung von Nordseestrand, Lifestyle und Stadt ist in der Tat recht gut gelungen. Doch für die anderen ist Westerland schon viel zu viel Stadt. Am besten, man fährt nach der Ankunft auf Sylt ganz schnell weiter zu seinem Ferienquartier und kommt erst am Abfahrtstag wieder hierher! Nur in einem sind sich alle einig: Sylt ist klasse! Man muss nicht zur Noblesse Oblige gehören, um das zu denken. Wer kann, der hat ein Haus auf Sylt . und wer nicht kann, der mietet eben ein paar Räume in einem!
Meer und Strand sind die wichtigsten touristischen Einrichtungen, danach kommt die Gastronomie ins Spiel, gefolgt von sportlichen und kulturellen Angeboten. Der Friedhof der Namenslosen setzt allen angetriebenen Seeleuten ein Denkmal, die hundertjährige Promenade samt Musikmuschel dient zum abendlichen Ausklang. Für die Kinds ist das Sylt Aquarium der Renner. Und ansonsten bietet Westerland nichts als Sylt. Das reicht auch vollkommen! Genau deswegen fährt man hin.
Westerland ist die nördlichste Stadt Deutschlands, wobei die Betonung auf Stadt liegt, denn es gibt schon ein paar Orte noch nördlicher. Gegründet wurde die Ortschaft schon 1436, aber aus dieser Zeit ist natürlich nichts mehr erhalten. Noch 1778 gab es hier nur 124 Häuser, in denen bittere Armut herrschte. Landwirtschaft war wegen der ständigen Fluten und des sandigen Bodens praktisch unmöglich. Doch 1855 ernannte man sich zum Seebad . und damit begann eine Erfolgsgeschichte wie im Bilderbuch! 98 zahlende Gäste in diesem Jahr eröffneten eine neue wirtschaftliche Perspektive, durch die Westerland zum Hauptort der Insel wurde. 1905 beantragte man das Stadtrecht, 1920 war man bereits auf dem Weg, ein mondänes Seebad zu werden. Die Strohdachhäuser mussten zu Gunsten von Appartementblocks weichen, der Charme der alten Tage verwehte endgültig. Heute ist die Stadt Versorgungszentrum und Dienstleister für die restlichen Inselorte.