Die alte Hansestadt Wismar geht langsam auf die 50.000 Einwohner zu. Ob sie Ursprung für den Ausspruch „Alter Schwede!“ war, weiß niemand mehr genau. Klar ist aber, dass in Wismars Innenstadt ein Haus mit diesem Namen steht. Es ist das älteste Haus der Stadt und ein Verweis auf die Schwedenzeit. Doch dazu später.
1998 fand man auf der Insel Poel eine alte Kogge aus der Hansezeit, deren Nachbau nun im Hafen von Wismar liegt und Einblicke in den mittelalterlichen Schiffbau vermittelt. Auch die Altstadt gibt einen lebendigen Eindruck vom Wohlstand der Hansezeit, in der der Handel florierte. Monumentale Backsteinkirchen wurden damals errichtet und die Wohnhäuser zeugen von der Backsteingotik. Wismar exportierte damals Textilien und Bier. Der Niedergang der Hanse traf auch Wismar schwer und der 30jährige Krieg tat ein Übriges! Im Westfälischen Frieden wurde Wismar 1648 den Schweden zugesprochen. Diese verpfändeten die Stadt im Jahre 1803 an das Herzogtum Mecklenburg-Schwerin. Trotzdem dauerte die schwedische Herrschaft bis 1903. Der zweite Aufschwung kam im 19. Jahrhundert mit der Industrialisierung. In Wismar eröffnete ein gewisser Herr Karstadt sein erstes Kaufhaus, man baute Waggons, den Hafen aus und später kamen Flugzeugwerke. Dies wiederum hatte ausgedehnte Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg zur Folge.
Dass die Altstadt heute UNESCO Weltkulturerbe ist, verdankt sie dem Wiederaufbau und dem Glück. Der größte Marktplatz Deutschlands mit dem klassizistischen Rathaus, der Wismarer Wasserkunst im Renaissancestil und dem Alten Schweden sind die Attraktionen. Der Turm der Marienkirche, die Heiligen-Geist-Kirche mit dem Hospital und die Nikolaikirche überragen die Dächer. Im Schabbelhaus findet sich das Stadtmuseum. Auf der nah gelegenen Insel Poel die Ruine einer Meerwasserfestung. Tierpark und technisches Landesmuseum lohnen ebenfalls eine Stippvisite.