Wenn man dem Fichtelgebirge einen Hauptort zuordnen soll, dann muss es Wunsiedel sein! Diese oberfränkische Stadt ist nicht nur der Geburtsort des Dichters Jean Paul, sondern sie besitzt auch eines der interessantesten bayrischen Heimatmuseen. Angesiedelt ist dieses Museum im historischen Spitalhof, der zum damaligen Krankenspital von 1450 gehörte. Mehrere große Stadtbrände zerstörten im 18. und 19. Jahrhundert zwei Drittel der Stadt, ließen jedoch dieses Gebäude unversehrt und s. kann man sich hier mit der damaligen Stadtgeschichte verbinden. Im Museum sind alte Bauernmöbel, Handwerkszeuge und Trachten der Region ausgestellt. Doch auch der heute weitgehend vergessene Dichter Jean Pau. wird hier gewürdigt. Er wurde 1763 in Wunsiedel geboren. Als einziges Tor der alten Stadtbefestigung steht das Koppetentor noch zur Besichtigung frei.
Südlich von Wunsiedel liegt die Luisenburg, deren Name das Vorhandensein einer echten Burg nahe legt. Es handelt sich jedoch um ein zerklüftetes Felslabyrinth. Man benannte es nach der preußischen Königin Luise. In der dortigen Naturbühne aufgebaut werden jeden Sommer die Luisenburg-Festspiele abgehalten, für die Wunsiedel bekannt geworden ist. Einen weitaus unangenehmeren Ruhm in den Medien verschaffte das Grab von Rudolf Hess dem Ort, der daraufhin für Aufmärsche missbraucht wurde. Man sollte lieber das Fichtelgebirgsmuseum besuchen und die Kirchen in Wunsiedel mit einer angezündeten Kerze erleuchten.