Im Jahre 1910 wurde Vilsandi zum ersten baltischen Naturreservat erklärt und im Jahre 1993 wurde daraus ein Nationalpark. Dazu gehören ungefähr 160 unbewohnte Inseln, Seen und ein schmaler Landstreifen im Westen von Saaremaas. Aber auch wunderschöne Sandstrände und Findlingsküsten gehören dazu. Das Schutzgebiet, das ungefähr 200 Quadratkilometer groß ist, wird nach der Insel Vilsandi benannt.
Ein Highlight dieses Nationalparks sind die im Februar eintreffenden Kegelrobben. Sie kommen jedes Jahr zu hunderten auf die Insel um ihren Nachwuchs zu bekommen. Es ist der größte Setzplatz vor der Küste Estlands und bietet den Tieren einen besonderen Schutz. Um die Kegelrobben bei ihren Elternpflichten nicht zu stören ist dieses Gebiet streng geschützt. Die Kleinen bleiben die ersten drei Wochen bei ihren Eltern. Erst wenn sie ihr Babyfell abgelegt haben, das nicht für den Aufenthalt im Wasser geeignet ist, ziehen sie zu ihren Sommerplätzen im Norden des Nationalparks.
Aber auch die artenreiche Vogelwelt sollte geschützt sein. Denn viele Vogelarten machen Rast in den Gewässern des Parks, um dort ihre Kleinen zur Welt zu bringen. Auf den Kalksteininseln brüten außer Lach-, Mantel- und Silbermöwen auch Seeschwalben und Eiderenten. Wie man sehen kann ist die Natur in den Nationalparks noch ziemlich intakt und ich denke, das soll noch viele Jahre s. bleiben. Darum hofft man auch auf die Vernunft der vielen Gäste.