Etwa 41.000 Menschen leben in der französischen Stadt Arras. Gegründet wurde sie von den Kelten, später siedelten dort die Römer. Danach fiel der Ort mehrmals im Wechsel an die Niederlande und wieder an Frankreich, bis stabile und widerstandsfähige Verteidigungsanlagen eine erneute Eroberung endgültig verhinderten.
Zu dieser Zeit existierte in Arras noch eine weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte und berühmte Wollmanufaktur. Heute ist der Anbau von Zuckerrüben ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Da sich Arras – übrigens die Heimatstadt von Maximilien de Robespierre – und der Umgebung zahlreiche Versandhäuser und Großbetriebe niedergelassen haben (Renault, Citroën und Toyota) und nicht zuletzt wegen der vielen Universitäten und Hochschulen ist die örtliche Infrastruktur bemerkenswert gut entwickelt.
Der 1. Weltkrieg zerstörte zwar einen erheblichen Teil (vor allem architektonisch) wertvoller Bauten der Stadt, aber einige dieser Kostbarkeiten haben das Inferno dennoch überlebt. Dazu gehören zweifellos die beiden großen Plätze im Stadtzentrum, der Grande Place und die Place des Héros. Umrahmt werden die beiden Freiflächen von zahlreichen Häusern, die man restauriert oder wieder aufgebaut hat. Dort findet man auch das Rathaus von Arras, das im gotischen Stil gestaltet wurde sowie den Dom der Stadt.
Besonders die unter dem Place des Héros, dem Platz der Helden, angelegten unterirdischen Gänge, faszinieren Besucher immer wieder. Sie entstanden durch die seit dem zehnten Jahrhundert gegrabenen Galerien von Steinbrüchen und die Keller des 14. Jahrhunderts. Das gotische Rathaus übt ebenso große Faszination aus wie die 155 Häuser im flämischen Barockstil, die den Grand Place säumen. Der Grand Place, ist auch zentraler Treffpunkt und Veranstaltungsort. Dort findet jedes Jahr im Dezember ein 15-tägiger Weihnachtsmarkt statt, im März lockt der Karneval von Arras die Bürger der Stadt und zahlreiche Besucher auf den Platz.
Arras unterhält seit 1967 eine Städtepartnerschaft mit dem sächsischen Chemnitz.