Knapp 100 km südlich der Hauptstadt Paris liegt die Stadt Chartres mit ihren etwa 41.000 Einwohnern. Chartres wurde bereits im 4. Jahrhundert als Bischofssitz auserkoren, was immer einen gewissen Einfluss und Wohlstand mit sich brachte. Bestes Zeugnis dafür ist zweifellos die beeindruckende Kathedrale "Notre-Dame de Chartres", mit deren Errichtung im Jahre 1145 begonnen wurde. Durch den steigenden Wohlstand des Ortes über die lange Bauzeit hinweg, konnte das Gotteshaus während des Baues immer wieder verändert und verschönert werden. Heute zählt die Kathedrale "Notre-Dame de Chartres" zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Aber auch nach Ende des 2. Weltkrieges wurde in Chartres Geschichte geschrieben, als dort ein Priesterseminar eingerichtet wurde, das unter dem Namen „Stacheldrahtseminar“ als größtes Seminar der katholischen Kirche bekannt werden sollte.
Bedingt durch die geografischen Gegebenheiten – das Gebiet besteht hauptsächlich aus großen und weitläufigen Ebenen – lebt man dort heute in erster Linie von der Landwirtschaft und der Viehzucht. Getreide, Wolle und Vieh sind die wichtigsten Erzeugnisse des Ortes. Auch einige kleinere und mittlere Betriebe aus der Maschinen-, Elektro- und Pharmaindustrie produzieren in Chartres.
Hauptanziehungspunkt für alle Besucher der Stadt ist natürlich die schon erwähnte Kathedrale „Notre-Dame de Chartres“ mit ihren beinahe schon gewaltig wirkenden Krypta und den vollständig erhaltenen Glasgemälden. Beim Betrachten der Glasbilder muss man wissen, dass Chartres als die internationale Hauptstadt der Glasfensterkunst gilt. Bei einem Rundgang durch die zahlreichen Betriebe kann man sich über dieses einmalige und filigrane Handwerk informieren und natürlich auch das Eine oder Andere Stück erwerben. Ein Ausflug in die "Galerie du Vitraii" sollte daher unbedingt eingeplant werden.
Zerbrechlich geht es aber auch im örtlichen Kunstmuseum „Maison Picassiette“ zu, wo der Besucher Skulpturen und andere Werke aus Porzellanscherben bestaunen kann.