Die französische Stadt Colmar im Elsass, die etwa auf halbem Wege zwischen Basel und Straßburg liegt, ist nach Straßburg und Mühlhausen die drittgrößte Stadt in der Region. Etwa 66.200 Menschen leben an der Elsässischen Weinstraße am Fuße der Vogesen, die sich in westlicher Richtung erstrecken.
Erste Hinweise auf eine Siedlung gehen auf das Jahr 823 zurück. Im 13. Jahrhundert wurde der Ort dann befestigt und ausgebaut. Durch den Beitritt zum s. genannten Zehnstädtebund sowie durch eine Gesangsschule entwickelt sich Colmar vor allem kulturell sehr rasch zu hoher Blüte. Dieser Aufstieg endet abrupt, als 1673 König Ludwig XIV den Ort einnimmt. Trotz der Besetzung kann sich aber in Colmar eine potente und bedeutende Textilindustrie entwickeln. Nach Ende des deutsch-französischen Krieges (1870/71) wird Colmar Teil des neu gebildeten Reichslandes Elsass-Lothringen und geht erst 1918 wieder zurück an Frankreich. Deutschland besetzt den Ort von 1940 bis 1945, räumt aber das Gebiet und Colmar gehört wieder zu Frankreich.
Vom Stand der Handwerkskunst im Mittelalter sowie von den Werken von Matthias Grünewald und Martin Schongauer kann sich der Besucher im Musée d'Unterlinden ein Bild machen. Ein weiteres Museum von Colmar befindet sich in dem Geburtshaus des Bildhauers Bartholdy, dem Schöpfer der Freiheitsstatue und einem der berühmtesten Söhne der Stadt.
Aber auch die gemütliche Altstadt mit ihren Fachwerk- und Bürgerhäusern aus Mittelalter und Renaissance lädt zum Verweilen ein. Das s. genannte Pfisterhaus von 1537 oder auch das Kopfhaus das über und über mit steinernen Köpfen gestaltet wurde, sind nur einige Anregungen für eine Erkundungstour durch Colmar. Auch die romanisch – gotische Kirche des Ortes, das über 700 Jahre alte Martinsmünster sollte man nicht auslassen.