Der zentrale Ort der französischen Region Lothringen ist die Stadt Nancy, die ehemalige Hauptstadt der Region, mit ihren 105.000 Einwohnern. Der Ort liegt am Rhein-Marne-Kanal und am Ufer der Meurthe.
Der Ort entstand, als man im 11. Jahrhundert damit begann, eine Siedlung um die Burg des Grafen Gérard, Herzog von Ost-Lothringen herum zu errichten. Nachdem 1265 das Stadtrecht folgte, wurde Nancy im 13. Jahrhundert beinahe völlig vernichtet. Beim daraufhin folgenden Wiederaufbau legte man besonderes Augenmerk auf die Stadtbefestigung, weshalb 1477 Karl der Große auch mit dem Versuch unterlag, die Stadt zu erobern. Auch der Dreißigjährige Krieg hat in Nancy umfangreiche Verwüstungen hinterlassen. Durch die teilweise historischen Bauten und die mehrfach neu aufgebauten Stadteile hat Nancy eine ganz besondere Ausstrahlung. Der nördliche Teil von Nancy ist geprägt von mittelalterlicher und moderner Architektur, weiter südlich dominieren eher historische Bauten.
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen die Plätze "Place Stanislas", "Place de la Carrière" und "Place d'Alliance", die zusammen im Jahr 1983 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen worden sind. Außerdem ist die Universitätsstadt Nancy reich an Museen und geschichtsträchtigen Plätzen. Archäologische Funde aus Lothringen kann der Besucher im Musée Historique Lorrain bewundern. Interessant sind auch das Museum des Lothringer Jugendstiles Musée de l'Ecole de Nancy, das Gemäldemuseum "Musée des Beaux-Arts", die im englischen Stil gestaltete Parkanlage Pépinière sowie die Eglise des Cordliers, die Grabkirche der Herzöge von Lothringen.
Nancy ist mit seiner "Alten Schule von Nancy" und der später gegründeten "Neuen Schule von Nancy" auch bekannt als Forschungsort für Hypnose und Autosuggestion.