Rouen, die Hauptstadt der Haute-Normandie, dem nördlichen Teil der Normandie, mit ihren ca. 109.000 Einwohnern, liegt am Ufer der Seine und ist ca. 50 km Luftlinie von der Mündung der Seine in den Ärmelkanal entfernt.
Die Hinweise auf erste Besiedlungen sind hier etwa 11.000 Jahre alt. Für das Leben durch Viehzucht und Ackerbau sprechen Funde, die geschätzte 7.000 Jahre alt sind. Kurz nach dem Beginn der Zeitrechnung gründeten die Römer hier einen Ort, der seit dem 4. Jahrhundert auch als Sitz des Bischofs fungiert. Die teilweise leidvolle Geschichte von Rouen umfasst in der Folgezeit den ersten Überfall durch die Wikinger (841), die Eroberung durch die Briten (1066) und später die Franzosen (1204) sowie die wiederholte Einname durch die Engländer (1419), die dann 12 Jahre später Jeanne d'Arc hier als Ketzerin auf dem als Scheiterhaufen verbrannten. 1449 geht der Ort wieder an Frankreich zurück, 1870 überfallen die Preußen die Stadt und deutsche Truppen beherrschen die Stadt von 1940 – 1944.
So reichhaltig wie die Geschichte von Rouen sind auch die Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele der Stadt. Allein mehr als 2.000 sehenswerte Fachwerkhäuser gibt es zu entdecken und der Schriftsteller Victor Hugo bezeichnete die Stadt nicht umsonst als Stadt der hundert Kirchtürme.
Angeführt wird der Reigen bedeutender Kirchen der Stadt von der 130 Meter langen Basilika „Saint-Quen“ mit ihrer gewaltigen Orgel. Ebenso eindrucksvoll ist die mehr als 150 Meter hohe gotische Kathedrale von Rouen mit den beiden charakteristischen Seitentürmen (Saint-Romain und Tour de beurre). Weitere sehr empfehlenswerte Stationen einer Erkundungstour sollten die gotische Kirche L'église Saint-Maclou, der 1509 erbaute Justizpalast "Le Palais de Justice" oder auch der Place du Vieux Marché sein, wo man 1431 Jeanne d'Arc verbrannte. Auch die astronomische Uhr Le Gros Horloge und das Pest-Beinhaus L'aître Saint-Maclou sollte man sich bei einem Besuch in Rouen nicht entgehen lassen. An Museen sind hauptsächlich das Kunstmuseum "Musée des Beaux-Arts" sowie das Keramikmuseum "Musée de la Céramique" zu nennen.