Schottland besteht aus dem nördlichen Teil der britischen Hauptinsel und den Inselgruppen der Orkneys und Shetlands sowie der Hebriden. Schottland nimmt somit gut ein Drittel Großbritanniens ein. Etwa 5,1 Millionen Menschen in Großbritannien sind Schotten. Die Frage, wer ein Nachbar Schottlands ist, ist ein bisschen schwierig zu beantworten. Denn Schottland betrachtet England als seinen Nachbarn. England jedoch betrachtet Schottland keineswegs als Nachbarn, sondern als integralen Bestandteil des United Kingdoms, also Großbritannien. Ein Streitpunkt, der das schottische Selbstverständnis im Laufe mehrere Jahrhunderte arg lädiert hat. Kommt man nach Schottland, wird man das immer wieder spüren.
Die schottsche Geschichte ist geprägt vom starken Willen nach Autonomie und politischer wie wirtschaftlicher Eigenständigkeit. Dies schlägt sich auch in Küche, Brauchtum und Sprache nieder. Die schottischen Dudelsackpfeifer am britischen Hof sind eines der Symbole für die ersehnte Eigenständigkeit dieses knorrigen Volkes. Interessanterweise versucht auch heute noch ein englischer Ort an der schottischen Grenze, wieder zu Schottland zu gehören. Berwick-upon-Tweed ist die nördlichste Stadt Englands.
So muss man also zu den Nachbarn rein geografisch Norwegen, Irland und Island zählen. Die Insellage sogt dafür, dass man außer mit England keine direkten Grenzberührungen hat und somit auch keine Rücksichten nehmen muss. Dies schlägt sich aber nicht unbedingt in den Beziehungen nieder, die man pflegt. Schottland ist mehr nach Frankreich hin orientiert, weil die Franzosen in den Schlachten ehemaliger Tage den Schotten beistanden. Heute haben die Schotten von England wieder mehr Rechte erhalten und können sich in einiger Selbstbestimmung üben. Für die schottische Seele ist aber nur vollkommene Unabhängigkeit akzeptabel. Die bestehenden Rivalitäten trägt man auch heute auf viele Weisen aus – unter anderem sportlich.