Die indische Industriestadt, die bis 1996 Cochin hieß, heißt heutzutage Kochi. Sie liegt im Bundesstaat Kerala und besitzt einen Naturhafen an der Malabarküste. In Cochin leben mehr als 600.000 Einwohner, das Ballungsgebiet um die Stadt umfasst mehr als 1,5 Millionen Menschen. Man hat die Stadt über mehrere der Küste vorgelagerte Inseln und Halbinseln gebaut. Der Hafen der Stadt wurde durch eine Flutkatastrophe geschaffen, die die damalige Nachbarstadt Muziris zerstörte. Damit war Cochins Aufstieg zur Hafenstadt gesichert. Der Gewürzhandel mit China und dem nahen Osten machte die Stadt reich. 1502 kamen die Portugiesen und gründeten in Cochin eine Handelsniederlassung. Der portugiesische Entdecker Vasco da Gama starb in Cochin. 1663 wollten die Niederländer an die Stelle der Portugiesen treten und nahmen die Stadt ein. Unter ihrer Herrschaft begann eine Blütezeit. Der wirtschaftliche Aufschwung unter der Niederländischen Ostindien-Kompanie endete 1776. 1790 wurde Cochin Bestandteil des britischen Kolonialreiches.
In der Stadt leben heute Anhänger zahlreicher Religionen, was man anhand der Tempel, Kirchen und Ashrams leicht feststellen kann. In der Franziskanerkirche von Cochin ist das Grab Vasco da Gamas zu sehen, seine Gebeine wurden aber 1539 nach Lissabon überführt. Sehenswert ist der Mattancherry-Palast aus dem 16. Jahrhundert. In seinem Inneren finden sich eine Synagoge und ein Hindutempel. Auf Bolghatty Island steht der Bolghatty Palast, auf Vypeen eine portugiesische Festung aus dem 16. Jahrhundert. An der Nordspitze von Fort Kochi fischt man noch heute mit den berühmten chinesischen Fischernetzen.