Wer Sella Ronda für einen Urlaubsort in Südtirol hält, liegt falsch. Es handelt sich vielmehr um eine Art Rundweg, der heute vor allem touristischen Nutzen hat, ehemals aber dazu diente, die Bewohner der Orte in umliegenden Dolomitentälern miteinander zu verbinden. Man machte die Tour bereits zu der Zeit, als es noch keine Straßen und Skilifte gab. Die Route führte über vier Pässe um die Gipfel der Sella-Gruppe herum. Der Begriff Sella Ronda entstammt der ladinischen Sprache, die man in einigen Tälern noch spricht. Der Beginn der Strecke kann sowohl in Wolkenstein als auch in Corvara, Canazei oder Arabba gefunden werden. Man braucht kein exzellentes Können, wohl aber einige Kondition. Man sollte spätestens um 10 Uhr jedes Tages losfahren, um den letzten Pass noch vor halb vier zu überqueren – sonst landet man womöglich an geschlossenen Skiliften. Notfalls helfen ein mitgenommenes Handy und ein herbeigerufenes Taxi!
Die Durchquerung der verschneiten Wälder, felsigen Bergspitzen und Schneelandschaften gehört zu den touristischen Highlights Südtirols. Die hier zu erlebende Dolomitenlandschaft ist einzigartig und die Einkehr in den Berghütten mit Panoramablick gehört einfach dazu. Sie verlängert die an und für sich 2-stündige und 37 Kilometer lange Tour allerdings erheblich! Man kann die Sella Ronda in beiden Richtungen fahren.