Mandera ist eine kenianische Kleinstadt, in der man ganz andere Sorgen hat, als jene, die der Tourismus als Wirtschaftsfaktor lösen könnte. Der Ort liegt in der trockenen nord-östlichsten Ecke des Landes. Hier leben weitgehend Muslime. Man kann die Stadt wegen der wenig ausgebauten Straßen nur schwer erreichen, was ein Tourismus verhinderndes Kriterium ist. Ein zweites ist der Mangel an Sehenswertem.
Doch gerade hier im Nordosten Kenias wird eine Einnahmequelle dringlich gebraucht, denn Mandera wurde 2006 von einer verheerenden Dürre betroffen . und als dann endlich der lang ersehnte der Regen einsetzte und die Hoffnung zu blühen begann, folgte eine Überschwemmung. Mit Beginn des Regens hatte man Sämlinge gesetzt, um der nächsten Trockenperiode etwas entgegensetzen zu können. Doch der Regen plätscherte munter weiter und ließ die hier lebenden Menschen am eigenen Leibe erfahren, was Klimawandel bedeutet.
Inzwischen gibt es einige Hilfsprojekte, um der wichtigsten Sorgen Herr zu werden, aber alle Maßnahmen sind Tropfen auf den heißen Stein. Mangels Einnahmequellen kann man immer nur den Missstand verwalten, nie aber vorankommen. Dass dies ein bekanntes afrikanisches Problem ist, macht die Sache nicht besser, denn die Versäumnisse sind durchaus nicht nur afrikanischen Ursprungs. Wenn Sie jemals nach Mandera kommen, zollen sie diesem Ort stellvertretend für alle anderen im Nordosten Kenias ihren Tribut. Ein Land kennen zu lernen, heißt eben auch, seine Nöte zu sehen.