Die Stadt Marsabit liegt in der Eastern Province ganz im Norden von Kenia. Der Marsabit Nationalpark umgibt die Stadt fast ganz. Kraterseen und bewaldete Vulkankegel bestimmen die Landschaft, aber eine Wüste ist auch nicht weit. Marsabit ist eine der letzen städtischen Bastionen, bevor die Unwirtlichkeit des Nordens einen umfängt. In der Stadt leben zahlreiche äthiopische und somalische Emigranten, aber der ethnische und religiöse Mix ist hier ohnehin sehr variabel. Um nach Nairobi zu kommen, braucht man zwei Tage mit dem Auto. Der Ort ist eine Handels-, Dienstleistungs- und Verwaltungsstadt, in der man Güter aus Nairobi und dem äthiopischen Moyale hin und her verfrachtet. Nomadische Bauern verkaufen Vieh und selbst angebaute landwirtschaftliche Produkte auf dem Markt.
Am nahen Lake Paradise kann man Großwild beobachten, weitere Kraterseen präsentieren sich als Vogelparadiese und der Bongole Krater ist eine wichtige Touristenattraktion. Zuweilen kommen auch Ethnologen und Kulturwissenschaftler aus aller Welt hierher, um die reichen kulturellen Traditionen aufzunehmen. Die singenden Quellen sind eine davon – an den Quellen schöpfen Menschen seit Jahrhunderten Wasser und singen alte Lieder. Per Kamelsafari kann man die Umgebung unter Führung eines Ortskundigen erobern – s. wie einst Hannibal die Alpen auf Elefanten bestieg.