Gradac oder Slovenj Gradac ist eine Kleinstadt im Nordosten Slavoniens, nahe der österreichischen Grenze. Den älteren Deutschen ist der Ort vielleicht noch unter dem Namen Windischgrätz bekannt. Bis 1918 sprach man in Gradac deutsch. 1918 und 1945 wurden die Deutschen anlässlich der jugoslawischen Machtübernahme und des Kriegsendes vertrieben.
Die Besiedlungsgeschichte verzeichnet bereits frühe Bewohner aus der Hallstadtzeit, schon die Römer betrieben hier eine Poststation. Im Mittelalter entstand oberhalb des Alten Platzes eine Burg. Eine frühe urkundliche Erwähnung findet der Marktort Gradac 1251, bereits 1267 hatte er sich zu einem wichtigen Handelszentrum gemausert und ist heute das Verwaltungs-, Wirtschafts- und Kulturzentrum des Mislinja-Tals . 1251 wurde die später mehrfach erweiterte Pfarrkirche St. Elisabeth eingeweiht, später gotisiert und 1626 mit einem Tonnengewölbe ausgestattet.
Besonders sehenswert sind der Hochaltar mit Skulpturen und einem Elisabeth-Gemälde von F.M. Strauss. Die Heiliggeistkirche gehörte ehemals zum Armenhaus Gradecs. Die Nordwand des Chors und andere Räume sind mit sehenswerten Fresken aus dem 15. Jahrhundert bedeckt. Namhafte Handwerker und Künstler gestalteten das Innere der Kirche aus.
Im Soklic-Museum können eine archäologische, ethnographische und kulturgeschichtliche Sammlung sowie eine Kunstsammlung besichtigt werden. Gradec ist zudem der Geburtsort des Komponisten Hugo Wolf und bietet zahlreiche kulturelle Veranstaltungen, durch die der Ort 1989 von der Uno mit dem Titel "Verkünder des Friedens" ausgezeichnet wurde. Im Kunstpavillion bieten sich wechselnde Ausstellungen und eine ständige Sammlung bedeutender Künstler aus Slawonien. Bei archäologischen Ausgrabungen fand man im Jahre 2003 die Mauerreste des ältesten Kirchenbaus aus karolingischer Zeit.