Wohl kaum eine andere kubanische Provinz ist in den letzten Jahren derart in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses gerückt, wie die östlichste Provinz Guantánamo. Die aus 10 Verwaltungsbezirken bestehende Provinz ist 6.180 km² groß und hat etwa 508.400 Einwohner. Während der Kolonialzeit gehörte die Provinz Guantánamo noch zu der inzwischen aufgelösten Provinz Oriente. Während des Spanisch-Amerikanischen Kriegs 1898 ging die Region dann durch einen immer noch gültigen Pachtvertrag an die Amerikaner, die bis heute hier präsent sind.
In der Bucht „Guantánamo . Bay“ befindet sich auf einem US – Marinestützpunkt das zu trauriger Berühmtheit gekommene Gefangenenlager, in dem seit Januar 2002 mutmaßliche Taliban- und Al – Qaida . Kämpfer festgehalten werden. Dieser Umstand macht Guantánamo zur am seltensten besuchten Provinz Kubas, was eigentlich sehr schade ist.
Die Provinz Guantánamo hat sich bis heute ihr malerisches Erscheinungsbild und die ursprünglichen kubanischen Traditionen erhalten können. Die hier eingewanderten Jamaikaner gaben der Provinz durch einen ganz eigenen Baustil ein unverwechselbares Erscheinungsbild, das den Betrachter ein wenig an die Häuser und Straßenzüge von New Orleans erinnert. Das Gleiche gilt für die alljährlich im April hier stattfindenden Straßenfeste und Karnevalsumzüge.
Touristische Anziehungspunkte der Provinz sind vor allem die nahe der Hauptstadt gelegene „Plaza Duaba“, die landschaftlich und klimatisch sehr interessanten Berge „Nipe – Sagua –Baracoa“, die vom tropischen Regenwald bis zur trockenen Steppe alles bieten und – wer es mag – der US – Marinestützpunkt. Zwar kann man den natürlich nicht direkt besuchen, aber für die Touristen wurden extra Beobachtungsstationen mit starken Fernrohren eingerichtet.