Die alte Sultansstadt Kuala Kangsar ist zwar nicht die Hauptstadt der malaysischen Provinz Perak, aber doch ihr geistiges Zentrum. Etwa 20.000 Einwohner leben hier im Norden des Bundesstaates an der Flussmündung des Sungai Kangsar in den Sungai Perak. Wahrzeichen der Stadt ist die Ubudiah Moschee mit ihren goldenen Kuppeldächern. Sie wurde ab 1913 im maurischen Stil erbaut und zählt zu den schönsten Moscheen Malaysias. Der Bau überdauerte allerdings gleich zwei Sultane, denn der erste Weltkrieg und andere Bauhemmnisse verhinderten die schnelle Fertigstellung.
Gleich zwei Sultanspaläste lohnen das Ansehen ebenfalls. Der eine steht direkt an den Ufern des Flusses. Es wundert, dass der damalige Regent s. schutzlos vor Feinden wohnen wollte, denen es ein leichtes gewesen wäre, von der Wasserseite her den Palast zu kapern! Zudem steigen während der Monsunregen die Wasser über die Ufer. Tragischerweise blieb davon auch der Palast nicht immer verschont. Dies führte dazu, dass 1926 ein zweiter Palast gebaut wurde, der in sicherem Abstand vom Flussufer errichtet wurde. Die Angestellten siedelten meist in der Nähe und s. findet man auch heute zahlreiche alte Gebäude um die Paläste herum. Es lohnt sich, einen ausgedehnten Stadtbummel zu machen. In der Istana Kenangan, einem typisch malayischen Bau, fand man lange das malaysische Staatsmuseum. Während des Baus seines zweiten Palastes lebte der Sultan eine Weile hier.
Eine weitere bedeutende Institution ist das Malay College. Es wurde 1905 eröffnet und diente seither wohlhabenden und aristokratischen Familien als Ausbildungsstätte für ihre Kinder. Unweit vom Sultanspalast am Flussufer findet man einen weiteren Palast älteren Datums, den Istana Hulu. Er hat viktorianische Züge und beherbergte bis vor kurzem eine Mädchenschule. Mittlerweile ist der leer stehende Palast zum Sultan Azlan Shah Museum umgebaut worden, in dem auch traditionelle Handarbeiten ausgestellt werden. Direkt vor dem Museum steht ein Baum, der als der älteste Kautschukbaum in Malaysia gilt. Kuala Kangsar ist eng mit dem Kautschuk verwoben und produziert auch heute noch erfolgreich. Es ist einem britischen Statthalter zu verdanken, der 1877 erstmals Kautschukbäume in Kuala Kangsar anpflanzte. Er beobachtete, dass die sich entwickelnde Autoindustrie Bedarf haben würde und erkannte die Chance für Malaysia. Schon bald entstanden dank seiner Zuchterfolge die ersten Plantagen und einige Jahre später lag Malaysia bereits an der Spitze der Latexproduzenten.