An den Ufern des Sarawakflusses liegt die Stadt Kuching, Handels- und Finanzzentrum des malaysischen Bundesstaates Sarawak auf der Insel Borneo. Der Ort liegt am Rande einer Landschaft aus Regenwald und Bergen. Entlang der Flussufer findet man auch heute noch die traditionellen Pfahldörfer, in denen die Iban leben. Sie sind der größte unter den indigenen Volksstämmen in Malaysia.
Wer tiefer in die Geschichte, Archäologie und Ethnologie Borneos einsteigen will, sollte ins Sarawak-Museum gehen, das als eines der führenden Museen in Asien gilt. Im Polizeimuseum der Stadt finden sich zahlreiche alte Waffen. Es war ehemals ein Fort zum Schutz vor Piraten, erbaut von einem britischen Kolonialbeamten. Interessant ist die Geschichte der s. genannten Astana. Die Palastresidenz der letzten beiden britischen Herrscher Sarawak. ist auch heute offizieller Sitz des Regierungsoberhauptes von Sarawak. Eines der auffallenden Gebäude Kuchings ist der Justizpalast, der eine Mischung einheimischer und moderner Bauelemente in sich vereinigt. Im Stadtgebiet finden sich zahlreiche chinesische Tempel, der älteste ist der Tua Pek Kong Tempe. am Markt aus dem Jahre 1876. Zum Wang Wang fest kann man hier interessante Zeremonien beobachten. Der Hong San Tempel zu Ehren des Gottes Kuek Seng steht in dem Ruf, Wünsche zu erfüllen. Die vergoldeten Kuppeln der Staatsmoschee sind eines der Wahrzeichen Kuchings.
Von Kuching aus kann man abenteuerliche Bootstouren auf dem Fluss Skrang oder in die alte Handelsniederlassung Santubong buchen, bei denen man in den berühmten Langhäusern übernachtet. Nahe Santubong kann man ein Cultural Village besuchen, das die Kultur der auf Sarawak lebenden Völker in Form eines Freilichtmuseums zeigt. Im Heritagezentrum des Museums können Sie auch traditionelle Kunst erwerben. Zahlreiche Höhlensysteme Sarawaks lohnen die Entdeckung. Unter ihnen ist die Niahhöhle im gleichnamigen Nationalpark die interessanteste, da man hier bis zu 40.000 Jahre alte Spuren menschlichen Lebens gefunden hat. Man sollte die Höhle zwischen April und September besichtigen, in der restlichen Zeit ist das Wetter zu unwirtlich. Ein Modell dieser Höhle findet sich übrigens im Sarawak Museum. Zahlreiche Höhlen findet man auch im Gunung Mulu Nationalpark, in dem gleich zwei Berge zum Besteigen einladen. Die Felshöhlen im Gunung Mulu gehören zu den längsten der Welt und die Sarawak Chamber genannte Höhle stellt die größte bekannte Höhle der Welt dar. Als weiterer Nationalpark Sarawaks ist der Bako Nationalpark geboten. Er ist kleiner als die anderen Parks, zeigt aber alle typischen Vegetationsformen Malaysias: vom Dschungelgrün bis hin zur Schwemmlandflora. Pfefferplantagen bekommt man nicht jeden Tag zu sehen. Pfeffer ist eines der wichtigsten Exportgüter Sarawaks, fast 90% der malaysischen Jahresproduktion werden hier gewonnen. Außerhalb Kuchings kann man solche Plantagen finden und frischen Pfeffer kaufen. Im Semenggok Orang Utan Rehabilitationszentrum südlich von Kuching sind die selten gewordenen Großaffen zu bewundern, die früher im Regenwald lebten.