Ausländische Besucher finden eigentlich nicht s. oft den Weg nach Kudat, obwohl es von hier aus zur nördlichsten Spitze Borneos – dem Tip of Borneo – geht. Die Strecke dorthin ist allerdings weitaus länger, als man annehmen sollte und die Straßen zudem schlecht. Der Ort vermittelt durch zahlreiche Einwanderer von den benachbarten Philippinen eine spürbar philippinische Atmosphäre und ist Versorgungszentrum für einige Orte und vorgelagerte Inseln. Hier leben hauptsächlich Angehörige der Rungu, einer Untergruppe der einheimischen Kadazan. Weitere Gruppen sind eingewanderte Chinesen und malaysische Dusun, Bajau, Murut und Bugis. Gegründet wurde Kudat übrigens von einem Mitglied der britischen Nord-Borneo Companie im Jahre 1881 und war damals Hauptstadt von Britisch-Nordborneo. Man erhoffte sich einen Handelsposten für Geschäfte mit China. Nachdem der Ort von den Einheimischen mehrfach geplündert worden war, verlegte man die Hauptstadt lieber nach Sandakan.
Heute finden sich hier mehrere schöne Golfplätze und einige Urlaubsresorts. Von Kudat kann man Ausflüge zu den meilenweiten weißen Sandstränden oder den Langhäusern der Rungu machen, in denen die Bewohner noch ihrem traditionellen Leben nachgehen. Man kann zuweilen auch traditionelles Handwerk und Perlenschmuck dort kaufen. In Kampung Sumangkap haben sich die Rungus der traditionellen Herstellung von Gongs verschrieben. Man kann in einigen der Langhäuser übernachten. Die Sonnenuntergänge bei Kudat sind spektakulär und Tagestouren zu den benachbarten Inseln Balambangan oder Banggi, wo es ebenfalls herrliche Strände gibt, sind beliebt. Die Fischrestaurants in Kudat tragen zum Wohlfühlen bei. Zudem gibt es hier zahlreiche Mitbringsel aus Kokosnussmaterialien zu erwerben. Das alljährlich ausgetragene Kokosnussfestival setzt der vielseitig verwendbaren Frucht das würdige Denkmal. In der modernen Marina Kudats liegen auch größere Yachten.