Urlaub in Negeri Sembilan

Aus dem Namen der malaysischen Provinz Negeri Sembilan kann man schließen, dass sie einst aus dem Zusammenschluss von neun souveränen Gebieten entstanden ist. Der relativ kleine malaysische Bundesstaat liegt 50 km südlich von Kuala Lumpur und ist weitgehend durch landwirtschaftliche Nutzung bestimmt, die mit Industrie durchmischt ist. Der Bau einiger Industriegebiete in neuerer Zeit weist darauf hin, dass auch hier der Industrie- und Dienstleistungssektor zunehmend wichtiger wird.

Reise nach Negeri Sembilan

Die traditionelle Seite des Bundesstaates macht sich an den starken Minangkabau-Einflüssen der letzten Jahrhunderte sichtbar. Der Wohnhäuser dieses aus Sumatra eingewanderten Stammes waren durch geschwungene Dächer mit Büffelhörnerspitzen unverkennbar und haben auch neuere Bauten beeinflusst. In der Völkerkunde wurden die Minangkabau berühmt durch ihre matriarchalisch ausgerichtete Gesellschaftsform, die im Gegensatz zu den meist patriarchalisch ausgerichteten Lebensformen anderer Völker stand. Die Küste des Bundesstaates Negeri Sembilan ist nur 48 km lang, der Rest ist Binnenland. Wochenendausflügler aus Kulala Lumpur und den umliegenden Städten sowie zunehmend auch internationale Gäste fahren daher gerne an die mit Palmen und Kasuarinen bestandenen Strände und Wassersportgebiete von Port Dickson. Man sollte einen Abstecher zum Leuchtturm von Cape Rachardo in Erwägung ziehen. Er wurde im 16. Jahrhundert von den Portugiesen erbaut, um Schiffe sicher in die Häfen von Malakka zu geleiten. Von oben hat man einen eindrucksvollen Blick bis nach Sumatra. Zudem ist das Cap zwischen September und März jeden Jahres auch Zielort vieler durchziehender Vögel. Doch auch sonst bietet Negeri Semilan viel Sehenswertes. Rätselhaft ist die Geschichte, die ein königliches Grab aus dem 15. Jahrhundert in Pengkalan Kempas erzählt – oder genauer: verschweigt.

Ebenso rätselhaft bleibt die Herkunft der Megalithen neben dem Grab. Eine Legende berichtet von Lügensteinen, die die Hand eines Lügenden umschließen und nie wieder freigeben. Wie viele andere Städte des Landes hat auch die Provinzhauptstadt Seremban Naturerholungsgebiete wie die Lake Gardens zu bieten. Zwei Seen liegen in frischem Grünland und man kann zuweilen kulturelle Veranstaltungen in dieser schönen Kulisse erleben. Sie werden auf Bühnenpontons in den Seen gezeigt. Die Moschee überragt dieses Naturgebiet und ihre neun Pfeiler symbolisieren die einstigen neun Distrikte der Region. Nicht weit vom Zentrum des Ortes, in Labu Spur, findet man ein Kunsthandwerkszentrum und das Staatsmuseum der Provinz, das sich in einem alten hölzernen Palast befindet und historische Artefakte zeigt. Ein Wohngebäude im Stil der Minangkabau kann in der Nähe besucht werden. Unbedingt sehenswert ist auch das königliche Museum der Sri Menanti im nahen Bundesstaat Penang. Das Gebäude war einmal eine Residenz. Bei Kota Lukut kann man die Ruinen eines alten Forts, eines Palastes und einer königlichen Begräbnisstätte finden. Das Fort sollte einst den Zinnhandel kontrollieren. Inzwischen ist die Zeit darüber hinweggefegt und hat kaum Spuren hinterlassen. Von Seremban aus braucht man eine halbe Stunde zu den heißen Quellen von Pedas, die ebenfalls Wochenendausflügler und Erholungssuchende anziehen. Die Umgebung bietet sich zu Spaziergängen an. Die Wasserfälle bei Ulu Bendul lohnen ebenfalls den Ausflug.

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