Das marokkanische Al Hoceima, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, ist heute ein moderner Badeort mit einem lebhaften Fischereihafen. Die Karriere als Badeort ist eher erstaunlich, denn gegründet wurde die Stadt erst 1926, und zwar von den Spaniern. Sie sollte als militärischer Stützpunkt gegen die Bedrohung durch Abd el-Krim dienen. Wegen dieses Umstandes und fehlender Historie kann man nicht erwarten, in El Hoceima eine malerische Kasbah, bevölkerte Souks oder eine alte Medina vorzufinden.
Das Ortszentrum mit seinen weißen Häusern ist eher spanisch-mediterran als orientalisch angehaucht und sehenswert sind nur der Hafen und das Kliff. Die spanischen Handelshäuser wurden 2004 teilweise durch ein Erdbeben beschädigt und danach umfangreich saniert. Trotzdem besuchen Spanier und Marokkaner Al Hoceima in den Sommermonaten gerne. Das verdankt der Ort am Rifgebirge der schönen Umgebung und den schönen Stränden, allen voran jenen von Cara Iris, Torrès und Badès, die man bei einer Fahrt Richtung Chefchaouen erreicht. Stadtnah ist die feinsandige Playa de Quemada.
In der weiten Bucht mit dem türkisblauen Wasser liegen auch mehrere Felseninseln, die seit dem 17. Jahrhundert zu spanischem Hoheitsgebiet gehören. Al Hoceima ist ideal gelegen für Wanderungen, Naturerkundungen und Ausflüge in die Berglandschaft des Rifgebirges. Man findet hier dichte Steineichenwälder, Kiefern, Zedern und Tannen sowie zahlreiche Wildtiere.