Die Zeiten ändern sich. Wo einst der größte Kamelmarkt der Region mit bis zu 40.000 Kamelen stattfand, der Scharen von Händlern und Interessenten anzog, tummeln sich nun Karawanen von Touristen. Guelmim liegt am Nordrand der Sahara. Die Wüstenstadt hat in den letzten Jahren an die 75.000 Bewohner versammelt und war zwischen dem 11. und 19. Jahrhundert eine bedeutende Handelsstadt der Transsahara. Hier zogen die großen Karawanen mit Handelsgütern vorbei. Die Tatsache, dass die Berber inzwischen sesshaft wurden und der Westsaharakonflikt ungelöst blieb, hat den Kamelmarkt zu einem Wochenmarkt gewandelt.
Heute ist der Ort nur noch regional bedeutend. Die Fernstraße entlang der Küste, die von Tanger nach Mauretanien führt, verläuft aber auch heute mitten durch Guelmim. Wie gesagt, die Zeiten ändern sich! Die blaugewandeten Reguibat-Berber überfallen längst keine Karawanen mehr. Der Tourismus ist stattdessen ein wichtigeres Standbein geworden und die blau gewandeten Berber sind eher Statisten in einer Szenerie, die mehr eine touristische Kulisse ist als ein authentisches Leben. Urlauber aus Agadir kommen besonders gerne hierher. Insbesondere im Juni, wenn Kamelrennen veranstaltet werden.
Das 1715 gebaute Viertel um die Kasbah lockt mit seinen rechtwinkligen Gassen. Außerdem gibt es eine Neustadt mit weniger attraktiven Gebäuden und letztlich noch eine Unterstadt, die von den Spaniern angelegt wurde und mit rötlichen Häusern auffällt. 60 km von Guelmim entfernt kann man einen herrlichen Strand finden. Er heißt La Plague Blanche. Ein Ausflug lohnt sich auch in die nahe gelegene und touristisch interessante Oase Asrir.