Marokko und Kitzbühel haben auf den ersten Blick absolut nichts gemeinsam...außer dass man den Ort Ifrane zuweilen das Kitzbühel Marokkos nennt. Ifrane ist sogar die wohl meist besuchte Erholungsstätte Marokkos! Das erstaunt und will erklärt werden! Die erste Besiedlung der Region geschah bereits im 16. Jahrhundert. Das moderne Ifrane wurde 1929 als französischer Ferienort im mittleren Atlasgebirge gegründet.
Kein Wunder also, dass das Stadtbild fast europäisch anmutet. Seinerzeit plante man, dass die Familien der Kolonialbeamten hier ein kühles Plätzchen finden sollten, wenn der marokkanische Sommer anderswo allzu heiß sei. Man findet hier Steinhäuser mit rotgeziegelten Satteldächern, und da im Winter viel Schnee liegt, zieht es die Marokkaner immer wieder hierher, um dieses Wunder zu bestaunen. Insbesondere aus Fes finden zahlreiche Wochenendausflügler hierher. Der marokkanische König ließ sich einen Palast in Ifrane bauen und auch dieser erinnert eher an ein Loireschloss als an den Orient. Zahlreiche kleine Cafes und Restaurants laden dazu ein, seinen Erkundungen auch etwas Erholung entgegenzusetzen.
Man hat in den letzten Jahren den Ort ausgebaut und die alten Häuser zuweilen durch moderne Gebäude ersetzt, um Ifrane auch als Sommererholungsort zu etablieren. Die nahe Skistation Mischliffen kann man von hier aus auf einer Wanderung oder Walkingtour durch einen Zedernwald erreichen. Mit Glück begegnen einem dabei die seltenen wilden Berberaffen. In dieser Gegend wurde übrigens mit minus 23 Grad die tiefste Temperatur gemessen, die der afrikanische Kontinent vorzuweisen hat.