Die Berühmtheit des marokkanischen Ortes Ilmichil resultiert vor allem aus dem Heiratsmarkt, der hier stattfindet. Jeden September pilgern die Ait Haddou Berber der Umgebung hierher – allerdings vorrangig, um das Grab ihres Schutzpatrons zu besuchen. Anlässlich dieser Wallfahrt feiert man hier . Tage lang eine s. genannte Moussem – ein ausgedehntes Fest, bei dem neben dem Heiratsmarkt und einem Erntedankfest auch ein Wochenmarkt stattfindet. Ziegen und Schafe werden gehandelt, Obst und Gemüse feilgeboten.
Zusammen genommen ist das Spektakel s. interessant, dass auch zahlreiche Touristen aus den benachbarten Urlaubsregionen ihm beiwohnen wollen. Auch zahlreiche Fotografen finden sich ein und bilden eine eigene Zeltstadt, denn hier kann man das Marokko aufs Bild bannen, das den beliebten Klischees entspricht. Der Heiratsmarkt hat ein Spezifikum, denn es gilt die Regel, dass verwitwete und geschiedene Frauen sich ihren Ehemann selber aussuchen dürfen. Bei der ersten Ehe allerdings entscheiden die Eltern des Mannes.
Und da diese Wahl oft genug nicht zusagt, nutzen die Ait Haddou Damen die Gelegenheit, sich nun einen passenderen Ehemann zu suchen. Als Kennzeichen seiner Kandidatenschaft trägt man neben seinem Schmuck eine besondere Haube. Der Höhepunkt des Moussems ist die Vermählung vor dem Heiligtum des Schutzpatrons. Zudem werden regionale Tänze und Gesänge aufgeführt. Das Fes. geht bis in die Nacht, Trommelgedröhn und der Geruch von gegrilltem erzeugen eine einzigartige Atmosphäre.