Meknes ist eine der vier bedeutenden Königsstädte Marokkos und zugleich die fünftgrößte Stadt des Landes. Sie besteht aus zwei Stadtkernen, die vom Fluss Boufekrane durchquert werden. Ihre Lage in einem der fruchtbarsten Gebiete Marokkos prädestinierte sie dazu, ein bedeutendes Handelszentrum zu werden. Bekannt sind vor allem die einheimischen Landweine, die hier produziert werden.
Anfang des 10. Jahrhunderts ließ sich der Stamm der Meknassa hier nieder und prägte s. den Namen der späteren Stadt, die rund um die Festung Tagrart entstand. Im 17. Jahrhundert hatte der Ort seine Blütezeit. Tausende von Sklaven bauten für den damals regierenden Moulay Ismail prachtvolle Paläste, schützende Stadtmauern und blühende Gärten von schier unglaublichen Ausmaßen. Er ernannte Meknes zu seiner Hauptstadt. Allein die Stallungen konnten 12.000 Pferde aufnehmen. Klar, dass s. ein Herrscher auch einigen Expansionsdrang verspürte und weitere Festungen über das ganze Land verstreute. Selbs. die Engländer und Spanier konnten Moulay nicht aufhalten, er verjagte sie kurzerhand. Als er starb, wurde seitens seiner Nachfolger die Hauptstadt nach Fes verlegt und seine Paläste zerstört.
Meknes verlor bis ins 20. Jahrhundert hinein an Bedeutung, kann aber heute als landwirtschaftliches Zentrum bestehen. An Sehenswürdigkeiten bieten sich die Festung Tagrart aus dem Jahre 1063, das berühmte Tor Bab el Mansour, unter dem man früher Gerichtsverhandlungen abhielt; eine der bedeutendsten Medinas Marokkos mit ihren ausgedehnten Souks oder der Dar Jamai Palast, in dem heute ein Museum ist. Die älteste Moschee von Meknes ist die Nejjarine Moschee aus dem 10. Jahrhundert. Eines der bedeutendsten islamischen Bauwerke von Meknes ist die Medersa Bou Inania mit ihrer angeschlossenen Koranschule aus dem 14. Jahrhundert.
Beim Gang durch die Medina der Stadt stößt man allenthalben auf wunderschöne historische Bauwerke, unter anderem das Mausoleum des oben erwähnten Moulay Ismail. Man kann auch die Ruinen der ehemaligen Königsstadt besichtigen, unter anderem die gigantischen Pferdeställe. Umrundet man die 40 Kilometer langen Stadtmauern, kann man sich eine Vorstellung von den Maßen der Medina und des königlichen Viertels machen. Der heutige König übernachtet zuweilen in einem Palastteil, der aber nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Zwischen den beiden Vierteln liegt der Place el-Hedinm, in dessen Cafes man sich trifft. Gegen Abend treten hier oft Musiker und Gaukler auf.