Während bestimmte Orte in der Touristengunst ganz oben stehen, schlummern andere häufig noch dem Entdecken entgegen. Das marokkanische Oujda, 60 km vom Mittelmeer entfernt, ist s. ein Ort. Dessen schöne Medina erhält nicht die verdiente Aufmerksamkeit. Es ist eine kleine Stadt nahe der algerischen Grenze, die bereits im 10. Jahrhundert als Hauptstadt eines kleinen Berberreiches gegründet wurde. Friedlich ging es hier nur selten zu, denn die Grenzregion war immer heftig umkämpft.
Im 17. und 18. Jahrhundert besetzten die Türken das Gebiet, später kamen die Franzosen als Eroberer und machten Oujda zu einem Stützpunkt der Fremdenlegion. Im Zug. all der Scharmützel der letzten Jahrhunderte wurden fast alle historischen Bauten dem Erdboden gleich gemacht. Heute ist Oujda eine Handelsstadt im Grenzgebiet, in die sich nur wenige europäische Touristen anlässlich eines Ausfluges oder einer Rundreise verirren. Dennoch ist die Altstadt des Ortes sehenswert. Die Souks mit ihren Handwerkerstraßen bilden das Zentrum des Interesses.
Die Große Moschee aus dem 13. Jahrhundert blieb wie durch ein Wunder erhalten. Außer der Moschee blieb noch eines der historischen Stadttore, das Bab Sidi Abd el-Wahab, stehen. Im Süden von Oujda gibt es einen schönen Park zur Naherholung. Das restliche Stadtbild ist eher modern. Der Ort hat eine eigene Universität und einen Flughafen.