Viele Orte, die in grauer Vergangenheit einmal Handelsstädte waren, nehmen später den Weg zur Industriestadt. Das marokkanische Safi wurde im 15. Jahrhundert von den Portugiesen zur Handelsniederlassung gewählt. Die Gründung des Ortes geschah aber vermutlich bereits im 6. Jahrhundert. Der Ort lag günstig, wenn man Handel mit Schwarzafrika betreiben wollte. Doch die Berber der Umgebung wollten vom Reichtum partizipieren. Sie überfielen den Ort wiederholte male und s. gaben die Portugiesen bald auf. Nicht s. die Bewohner von Safi. Sie betrieben weiterhin Fischfang und Handel und weiteten ihre Kontakte nach Europa aus. Das Ergebnis: nach Casablanca ist Safi der wichtigste Hafen und einer der bedeutenden Industriestandorte Marokkos.
Typisch für eine Industriestadt sind moderne Viertel und Geschäftshäuser. Doch im Zentrum der Stadt hat Safi sich seine alte Medina bewahrt. Außerhalb der Stadtmauern findet sich die portugiesische Festung Dar El-Bahar, die aus dem 16. Jahrhundert stammt. Das Stadttor Bab el-Chaaba geleitet einen in das Innere der Altstadt, deren Gassen zum Teil überdacht sind. In der Nähe des Souks findet man die Große Moschee, die auf den Ruinen einer Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert errichtet wurde. Eine Kapelle dieser Kathedrale blieb erhalten und kann heute besichtigt werden. Ebenfalls aus portugiesischer Zeit stammt die Festung Bork ed-Dahar mit ihrer Moschee und dem Palast im Inneren. Außerhalb der Medina findet sich das Töpferviertel von Safi, in dem man günstig kaufen kann. Hier werden neben Gebrauchsgegenständen auch die typischen grünen Dachziegel gefertigt, die marokkanische Moscheen und Königspaläste zieren.