Unter Kennern gilt das marokkanische Tafraoute als die schönste Stadt des an sich kargen Antiatlasgebirges. Der Ort ist die Hauptstadt eines Berbergebietes, er liegt in 1000 . Höhe in grandioser Berglandschaft. Die Landschaft aus seltsamen erodierten Granitformationen schimmert in Rosatönen. Dazu gruppieren sich rot bemalte Moscheen und Häuser unter grünen Palmenhainen. Man kann ruhig von einem Gesamtkunstwerk sprechen.
Wenn im Frühjahr die Mandelblüten aufgehen, ist der Zauber vollkommen. Doch wie überall, machen modernere Gebäude den Charme nach und nach zunichte! Ein Grund mehr, Tafraoute demnächst zu besuchen!
Der Souk in Tafraoute belegt, dass man hier von der Landwirtschaft lebt. Der Ort ist eine Dattelpalmenoase. Bewässert wird sie durch den Oued Massa. Der Schatten der Palmen ermöglicht auch den Anbau von Gemüse und Obst. Die Landschaft um den Ort herum ist ein Erlebnis für sich. Man findet hier alte Felszeichnungen aus prähistorischer Zeit. Irgendwann in den achtziger Jahren hat ein französischer Künstler Felsen mit bunten Farben bemalt. Leider verblassen sie schon, aber der Ausflug ist trotzdem schön. Trainierte Mountainbiker können hier schöne Touren machen und finden einen Verleih. Wer über einen guten Geländewagen und eine stimmige Straßenkarte verfügt, kann Ausflüge in benachbarte Oasen machen. Insbesondere Oumesmat lohnt sich wegen seiner traditionellen Lehmarchitektur.
Auch Tasguent ist nur 60 km entfernt. Hier finden sich traditionelle Vorratsräume, die wie Bienenwaben übereinander gestapelt sind und Agadir genannt werden. Im Notfall wurden sie auch als Schutzräume für die Dorfbevölkerung genutzt. Im Tal der Ammeln siedelt der gleichnamige Berberstamm. Unterwegs stößt man immer wieder auf Bergdörfer, die am Hang zu kleben scheinen. Manchmal sieht man Terrassen, auf denen Olivenbäume wachsen. Oft genug sind die Dörfer verlassen, weil der Lebensunterhalt ein hartes Brot ist.