Das marokkanische Taza, 100 km östlich von Fes gelegen, wurde im Jahre 700 von den Meknass Berbern gegründet. Der Ort liegt zwischen den Bergzügen des Rifgebirges und des Mittleren Atlas – und genau an wichtigen Verbindungswegen des Karawanenhandels. Kein Wunder also, dass es verschiedene Interessenten gab, die die Ort besetzen wollten! Erst kamen die Almovariden, dann die Almohaden, später die Alaouiten. Die Geschichte der Eroberungen und Scharmützel endete mit der Besetzung durch die Franzosen im Jahre 1914.
Taza war nun eine Garnisonsstadt. Heute ist es ein Handelsort mit Garnison. Der große Souk zieht Berber aus der ganzen Region an. Die alte Medina und die Neustadt von Taza liegen jeweils auf verschiedenen Plateaus. Der Weg in die Altstadt führt durch das alte Stadttor Bab el-Ghebor, das zu den Resten einer alten Stadtmauer aus dem 12. Jahrhundert gehört. Der Festungsturm stammt aus dem 16. Jahrhundert. Verwinkelte Gassen entführen einen zur Moschee des Andalous mit einem Minarett aus dem 12. Jahrhundert. Außerdem finden sich noch zwei weitere bedeutende Moscheen. Der heute zerstörte Sultanspalast stand einst hinter der Groschen Moschee. Nördlich der Moschee findet sich eine Mederse aus merinidischer Zeit.
In der ehemaligen Koranschule kann man heute ein Volkskundemuseum finden. In den Souks fallen besonders die Teppiche der Benji Ouarain auf. Interessant ist auch eine Höhle nördlich der Festungsanlage, in der man Anfang des letzten Jahrhunderts menschliche Skelettreste aus prähistorischen Zeiten gefunden hat. Der Nationalpark Djebel Tazzeka südwestlich von Taza versammelt zahlreiche Höhlen und Wasserfälle und lohnt daher einen Ausflug.