Bestimmt hat das marokkanische Zagora schon bessere Tage gesehen. Es ist eine typisch marokkanische Stadt inmitten einer Dattelpalmenoase, die aber nur wenig Komfort an den Touristen addressiert, um ihn für sich einzunehmen. Lediglich die kläglichen Überreste einer alten Festung auf dem 974 . hohen Djebel Zagora und einige Campingplätze sind nennenswert. Ein verwittertes Schild am Straßenrand weist darauf hin, dass die Entfernung nach Timbuktu so-und-soviele Tagesreisen sind. Es erinnert an die großen Handels-Karawanen, die hier einst vorbeizockelten und Zagora als Durchgangsstation nutzten.
Zagora war einstmals das Tor zur Wüste. Man kann fast sagen, dass dieses Schild die Hauptattraktion des Ortes ist, denn es ist auf zahlreichen Postkarten und Reiseführern abgebildet. Noch heute kann man von hier aus mit geführten Karawanen in die Wüste vorstoßen, um dieses Erlebnis einmal zu haben. Es sind allerdings heutzutage Jeeps und Geländewagen, die die Sanddünen durchqueren. Es ist nicht der Ort selbst, der Menschen hierher zieht, sondern seine Umgebung. Die Route von Zagora aus ist landschaftlich eindrucksvoll und führt durch ausgedehnte Palmenhaine und Sanddünenlandschaften. Der im Sommer ausgetrocknete Fluss Draa entwickelt sich im Winter, wenn es geregnet hat, zu einem breiten Strom. Man muss dann in den ansonsten von der Wüste bedrohten Orten mit Überschwemmungen rechnen.
In einer nahe gelegenen Kasbah findet sich ein kunsthandwerkliches Zentrum in einem Ksar. Man sollte den recht hohen Preis durch Handeln optimieren! Feilschen gehört hier einfach zur Lebenshaltung. Wer auf seiner Rundreise um Zagora noch weiter fahren will, kann sich die grün glasierten Töpferwaren in Tamegroute ansehen. Hier wird allerdings nicht gefeilscht, der Preis ist fest. Außerdem sind die Töpfereiprodukte von Tamegroute einmalig in Marokko und ihren Preis wert.